Verzicht auf Teil der Beute

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Das Hilfepaket für Griechenland ist ein Mix aus Verzicht auf Gewinne, die die Euroländer trotz und mit der Krise machen, und dem erleichterten Zugang Athens zu solchen Gewinnen. Außerdem wird die nächste Kredittranche in Höhe von 43,7 Milliarden Euro freigegeben. 34,4 Milliarden sollen noch im Dezember fließen, der Rest im ersten Quartal 2013.

Die griechische Regierung soll eigene Anleihen günstig zurückkaufen. Dank des Werteverfalls ist dies derzeit zu einem Kurs möglich, der nur ein Drittel des einstigen Preises beträgt.

»T-BILLS«: Mit diesen kurzfristigen Staatsanleihen besorgt sich Athen Geld bei heimischen Banken. Diese können die Papiere dann bei der Europäischen Zentralbank (EZB) als Sicherheiten einreichen, um dort an Kredite zu kommen. Dies wird schon seit geraumer Zeit so gehandhabt. Kritiker sehen darin einen Verstoß gegen die Regeln der EZB.

Gewinne aus dem Anleihenkaufprogramm der EZB, die bisher die Staaten erhalten, sollen nunmehr an Griechenland überwiesen werden. Das könnten bis 2030 rund 10 Milliarden sein. Der deutsche Anteil daran liegt bei 27 Prozent. 2013 soll der Betrag laut Finanzminister Wolfgang Schäuble bei 599 Millionen Euro liegen.

Deutschland senkt die Zinsen auf seine bilateralen Kredite mit Athen. Für das erste Rettungsprogramm hatte Deutschland 15,17 Milliarden Euro überwiesen. Der Bund kassierte allein bis Ende 2011 rund 380 Millionen Euro Zinseinnahmen. Er will ab 2013 jährlich auf 130 Millionen Euro verzichten.

Die Laufzeiten für die bilateralen Kredite sowie die Darlehen des Euro-Rettungsfonds EFSF werden um 15 Jahre verlängert, die Zinsen für EFSF-Darlehen zehn Jahre gestundet. nd/dpa

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