»Der Weg ist nicht ganz falsch«
Handballerinnen sind trotz verpasstem EM-Halbfinale formverbessert
Beim gleichwohl überraschenden wie überzeugenden 27:20-Erfolg am zweiten Hauptrundenspieltag der Europameisterschaft zeigte die junge Mannschaft von Bundestrainer Heine Jensen nicht nur ihre beste Turnierleistung bislang. Sie nährte vor allem auch die Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunft - trotz des verpassten Halbfinals.
»Es überwiegt natürlich die Freude. Wir haben uns im Turnierverlauf stetig gesteigert. Ich freue mich über die Weiterentwicklung des Teams«, sagte Heine Jensen. Mit einem Sieg im letzten Hauptrundenspiel gegen Rumänien am Donnerstag (18.15 Uhr/ Sport 1) könnte seine Mannschaft trotz der völlig misslungenen Vorrunde sogar noch das Spiel um Platz fünf erreichen. Nach dem Vorrundenaus bei der EM 2010 sowie Platz 17 bei der Weltmeisterschaft 2011 und der damit verpassten Olympiaqualifikation zeichnet sich ein deutlicher Fortschritt ab.
»Die Mannschaft hat eine gute Altersstruktur, und man darf nicht vergessen, dass noch einige gestandene Spielerinnen dazu kommen«, sagte Brand. Um die Zukunft ist ihm nicht bange. In Abwesenheit der verletzten Stammkräfte Isabell Klein (Mittelhandbruch), Stefanie Melbeck (Muskelfaserriss in der Wade) und Susann Müller (Meniskusriss im rechten Knie) ließ die vermeintliche zweite Reihe aufhorchen.
Neben den beiden überragenden Torhüterinnen Clara Woltering, die beim montenegrinischen Spitzenklub Buducnost Podgorica unter Vertrag steht, und der Leipzigerin Katja Schülke überzeugte vor allem der Rückraum mit der besten Schützin Laura Steinbach (Leverkusen), Kerstin Wohlbold (Thüringer HC) und der erst 19-jährigen Anne Hubinger (HC Leipzig). Als das deutsche Team in der zweiten Halbzeit gegen Montenegro kurzzeitig wackelte, übernahm das Mannschaftsküken Verantwortung und wuchtete den Ball gleich zweimal aus der zweiten Reihe in die Maschen.
»Wir haben gesehen, dass der Weg, den wir gehen, nicht ganz falsch ist. Wir kommen näher und näher an die großen Teams ran«, sagte Jensen und betonte: »Das Wichtigste ist nun, dass wir weiter kontinuierlich arbeiten und den Schwung in Richtung 2016 und 2017 mitnehmen.« Denn spätestens bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro und der Weltmeisterschaft im Jahr darauf im eigenen Land wollen die deutschen Handballerinnen wieder nach einer Medaille greifen.
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