Ein wahrer Segen
Nissrine Messaoudi über soziales Engagement
Die milden Temperatuten zum Weihnachtsfest stimmen den ein oder anderen missmutig. Weiße Weihnachten, während man sich im Warmen den Bauch vollschlägt - erst dann kommt so richtig Stimmung auf. Das mag ja richtig sein, aber für Obdachlose können die vorausgesagten milden Temperaturen ein wahrer Segen sein. Schließlich sind die Notunterkünfte besonders im Winter überfüllt. Jedes Jahr klagen Einrichtungen, die Obdach gewähren, über Platzmangel. Dass trotzdem kein Mensch in der Kälte abgewiesen wird (auch anhand eines Koordinierungstelefons), geht in erster Linie auf das Engagement von Einzelnen zurück.
Wie wichtig so ein Engagement ist, zeigt auch Jenny De la Torre. Ihre Angebote gehen weit über das »Nötigste« hinaus. Sie versorgt Obdachlose nicht nur, sie begleitet sie auch über einen längeren Zeitraum, um ihnen bei der Rückkehr in die »Normalität« zu helfen.
Ihre Arbeit - und die vieler anderer Ehrenamtlicher - ist unverzichtbar. Und wird es wohl bleiben. Nicht zuletzt, weil sowohl Bund als auch Länder sich darauf verlassen. Der Bereich Soziales wird noch immer von der Politik vernachlässigt. Neben schlechter Bezahlung und Ausstattung, werden wichtige Arbeiten zum größten Teil von Ehrenamtlichen übernommen. Das Ergebnis dieser Vernachlässigung ist bereits sichtbar. Es fehlt an Allem. An Krankenpflegern, an Erziehern, an Notunterkünften. Vor allem fehlt es aber an einem: Am Engagement der Politik, das zu ändern.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.