Historiker Morsch warnt vor großen Problemen bei NS-Gedenkstätten

Gewachsene Aufgaben – aber Ausstattung finanziell und personell nicht ausreichend

  • Lesedauer: 2 Min.
Oranienburg (epd/nd). Die NS-Gedenkstätten in Deutschland stehen nach Einschätzung des Direktors der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Günter Morsch, vor großen Problemen. Trotz vieler Erfolge seien die Gedenkstätten bei der finanziellen und personellen Ausstattung „gegenüber vergleichbaren Museen noch immer deutlich unterprivilegiert“, sagte der Historiker in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst in Oranienburg. Dadurch drohe zumindest in Brandenburg ein „Stillstand“.

Die Gedenkstätten seien zwar in den vergangenen Jahren erfolgreich zu modernen zeithistorischen Museen umgestaltet worden, sagte Morsch. Der Wandlungsprozess sei jedoch „vielfach auf halbem Wege stecken geblieben“. Den gewachsenen Aufgaben und dem Erfolg bei den Besuchern stehe bei steigenden Ausgaben etwa für Energiekosten ein Haushalt gegenüber, „der weitgehend auf dem Niveau der Anfänge vor zwei Jahrzehnten geblieben ist“.

Bundesweit sieht Morsch die vor 20 Jahren gegründete Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und ihr Thüringer Pendant als Vorreiter bei der Umgestaltung von NS-Erinnerungsorten zu modernen Museen mit „besonderen humanitären und bildungspolitischen Aufgaben“. Besonders die brandenburgsiche Stiftung habe dabei „für viele ähnliche Stiftungen in anderen Bundesländern eine Vorbildfunktion“ übernommen.

2013 will die Stiftung zum 68. Jahrestag der Befreiung im April die neue Hauptausstellung der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück mit mehr als 1500 Exponaten eröffnen. Außerdem soll am Sitz der Stiftung in Oranienburg eine neue Ausstellung über die Geschichte der „Inspektion der Konzentrationslager“ gezeigt werden, die von 1938 bis 1945 als Schaltzentrale des gesamten KZ-Systems der Nazis ihren Sitz in der Stadt hatte. Das 20-jährige Bestehen der Stiftung soll am 26. Februar mit einem Festakt gefeiert werden.

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