Vorstand und Gedönsin
Regina Stötzel über Sexismus
Jetzt reicht es aber endlich mit dem stetigen Emanzipationsgequassel dieser sauertöpfischen Damen von »Emma« bis »Missy Magazin«. Was wollen die denn noch? Das Wesentliche ist doch erreicht: Gerhard Schröder bedauert seine Formulierung »Familie und Gedöns« von vor 15 Jahren, und der Duden stellt in Aussicht, das Wort »Vorständin« in die nächste gedruckte Ausgabe aufzunehmen. Online gehört es bereits zur deutschen Sprache dazu. Und Sprache bestimmt das Bewusstsein. Es gibt sie also, die weiblichen Vorstandsmitglieder, sogar in den Dax-Konzernen schon 15 an der Zahl! Überhaupt halten Unternehmen es angesichts des Fachkräftemangels für möglich, dass man Frauen jenseits von Empfang, Ablage und Raumpflege einstellen kann.
Im Übrigen wollte Schröder damals eigentlich »Familie, Senioren, Frauen und Jugend« sagen, nur ist ihm das nicht alles eingefallen. So wie man ja auch leicht mal »Gedöns« sagt, wenn einem die Wörter Finanzen, Wirtschaft und Justiz nicht einfallen. Also was gibt es eigentlich noch zu jammern?
Geringere Bezahlung? »Frauenberufe«? Altersarmut? Das bisschen Haushalt? Sexuelle Gewalt, Sexismus und all das andere Ged...? Nein, nicht Gedöns. Das hat mit Frauen nichts zu tun. Sonst gäbe es längst das Wort Gedönsin. Zumindest online.
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