Werbung

Kapitän: Crew ist Schuld

Trauer und Debatte um die »Costa Concordia«

  • Lesedauer: 2 Min.

Zum ersten Jahrestag des »Costa Concordia«-Unglücks hat Schiffskapitän Francesco Schettino seine Unschuld beteuert und Fehler seiner Crew für das Kentern des Schiffes verantwortlich gemacht. Der indonesische Steuermann habe eines seiner auf Englisch gegebenen Kommandos falsch verstanden, beteuerte Schettino am Sonntag im italienischen Fernsehen. Zudem habe ihn der Diensthabende am Radar nicht gewarnt, »dass wir Land vor uns hatten. Man hat mir gesagt, alles wäre in Ordnung.« Die Schuld sei auf ihn abgewälzt worden, »weil ich den Angaben gefolgt bin, die mir gemacht wurden«, klagte Schettino.

Er gilt den Ermittlern als Hauptschuldiger für das Unglück vor der toskanischen Insel Giglio. Weil er zudem das Schiff vor der Rettung aller Passagiere verließ, gilt er in italienischen Medien als »Kapitän Feigling«. Bei dem Unglück starben 32 Menschen. Gegen den Kapitän und neun weitere Verdächtige laufen Verfahren wegen Totschlags, ein Prozess wird wohl aber erst in Monaten starten.

Die Angehörigen gedachten der Opfer in einer bewegenden Zeremonie. Direkt an der Unglücksstelle wurde ein Felsen mit einer Gedenktafel ins Meer gelassen. Das Schiffswrack ragt weiterhin aus dem Meer. Die Bergung wird laut der Reederei Costa Crociere etwa 305 Millionen Euro kosten, ein Drittel mehr als erwartet. Auf einen Termin für das Abschleppen des Wracks vor Giglio wollte sich die Reederei am Samstag nicht festlegen. Man rechne aber mit einer Bergung noch vor Ende des Sommers. AFP/dpa

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!