Merkel sagt Flugzeuge für Intervention zu
Bundeswehr transportiert ECOWAS-Truppen nach Mali
Berlin (nd-Ling). Deutschland wird sich in Kürze am internationalen Militäreinsatz gegen islamistische Rebellen in Mali beteiligen - zunächst allerdings nur mit zwei Transportflugzeugen. Die Maschinen vom Typ Transall sollen Soldaten aus westafrikanischen Ländern in Malis Hauptstadt Bamako bringen. Das gab Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich des Besuches von Alassane Ouattara bekannt. Der Präsident der Cte d'Ivoire hat derzeit auch den Vorsitz der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) inne. Die ECOWAS-Eingreiftruppe soll 3300 Mann stark sein und bereitet sich derzeit auf den Einsatz vor.
Neben der logistischen Hilfe will die Bundesregierung Ausbilder für die Armee Malis zur Verfügung stellen. Heute wollen die EU-Außenminister darüber beraten. »Jedes Land müsse prüfen, welche freien Kapazitäten gibt es, ohne die Sicherheit der Soldaten in anderen Einsätzen zu gefährden«, sagte Merkel. Auch von Großbritannien oder Dänemark seien ähnliche Beiträge avisiert worden. Zudem könne Deutschland einen Beitrag zur Unterstützung der Flüchtlinge und beim späteren politischen Prozess in Mali leisten. Deutschland werde sich auch an der geplanten EU-Ausbildungsmission beteiligen. »Insofern finde ich, dass wir hier sehr intensiv dabei sind.«
Frankreich hat derweil seine Bodenoffensive gestartet. Das Netzwerk »Afrique-Europe-Interact«, das sich in mehreren Ländern unter anderem um Flüchtlinge und Abgeschobene kümmert, warnte vor einer weiteren Verschlechterung der Lebensbedingungen in Mali. Aus Angst vor weiteren Kampfhandlungen hätten sich noch einmal viele tausend Menschen auf den Weg in den Süden gemacht - nach Schätzungen bis zu 30 000.
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag vermutet bei einigen der seit Januar 2012 in Mali verübten »Akten der Brutalität und der Zerstörung« Kriegsverbrechen. Er hat Ermittlungen eingeleitet.
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