Unscharfe Blaupause
NRW legte Klimaschutzziele verbindlich fest
Düsseldorf (nd-Meier). Der Landtag Nordrhein-Westfalens hat gestern das bundesweit erste Gesetz verabschiedet, in dem Klimaschutzziele verbindlich festgelegt werden. Umwelt- und Klimaminister Johannes Remmel (Grüne) lobte das von ihm initiierte Klimaschutzgesetz als potenzielle »Blaupause für den Bund und andere Länder«.
Der Gesetzentwurf war vorab auf Druck des rechten SPD-Flügels »deutlich entschärft« worden, so dass es »den Interessen der NRW-Industrie deutlich stärker« entgegen komme, hatte die »Rheinische Post« Mitte 2011 unter Berufung auf »Regierungskreise« berichtet. Offensichtlich waren diese Sozialdemokraten um das Wohl energie-intensiver Industrien sowie Kohle verstromender Energiekonzerne besorgt. Trotz dieser Entschärfung wurden gestern erneut Stimmen aus der Wirtschaft laut, die den Industrie-, vor allem aber den Chemie-Standort NRW bedroht zu sehen vorgaben. Nunmehr soll der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid in NRW um »mindestens 25 Prozent« bis 2020 gesenkt werden, verglichen mit 1990. Selbst die CDU/FDP-Bundesregierung strebt für den selben Zeitraum 40 Prozent an. NRW ist für ein Drittel aller deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.