Kostenfresser Elektroheizung

Energieratschlag

  • Lesedauer: 2 Min.
Mit Beginn der Heizsaison taucht sie in den Werbeanzeigen wieder überall auf: die Elektroheizung. Die Anbieter versprechen neben niedrigen Heizkosten, auch hohen Komfort und sogar ein gutes Gewissen dank CO2-Reduktion. Vor bösen Überraschungen warnt die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt.

Statt zu sparen treibt eine Stromheizung die Energiekosten oft in ungeahnte Höhen, besonders, wenn das Haus schlecht gedämmt ist, erklärt Energieberater Hans-Jürgen Sadlo. Immer wieder kämen Verbraucher, die sich ihre astronomische Stromrechnung nicht erklären können.

Besonders teuer sind Heizungen, die tagsüber Strom verbrauchen, wie die massiv beworbenen Infrarot-Flächenheizungen. Im Gegensatz zum etwas günstigeren Nachtstrom für ca. 17 Cent/kWh kostet Strom tagsüber im Durchschnitt 27 Cent/ kWh. Zum Vergleich: Für Gas fallen je kWh rund sieben, für Heizöl umgerechnet etwa neun und für Holzpellets fünf Cent an.

Damit sind die Energiekosten einer Elektroheizung zwei- bis dreimal so hoch wie bei anderen Energieträgern. Einsparungen, die Anbieter auf Grund vergleichsweise niedriger Investitionskosten versprechen, sind damit in kurzer Zeit wieder aufgezehrt, so der Experte.

Auch für den Klimaschutz ist die Elektroheizung nur unter bestimmten Voraussetzungen ein Gewinn: Emissionen können nur gesenkt werden, wenn der Strom über einen zertifizierten Ökostromtarif bezogen wird. Den gibt es allerdings nicht als Nachtstromtarif. Bei den meisten Angeboten verursacht Heizen mit Strom wegen der Verluste bei Stromerzeugung und -transport also deutlich höhere CO2-Emissionen. Verbraucher, die eine größere Investition planen, sollten sich deshalb unbedingt anbieterunabhängigen Rat einholen. Die Energieberater der Verbraucherzentrale helfen.

www.verbraucherzentrale-energieberatung.de; www.vzsa.de oder kostenfrei unter Telefon (0800) 809 802 400

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