Krisengewalt, Staatsgewalt, Bürgerhände

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(nd). »Wir sind der Staat. Warum Volk sein nicht genug ist« - so lautet der Titel des neuen Buchs der Schriftstellerin Daniela Dahn, das dieser Tage erschienen ist und das sie am Dienstag in der Reihe »literatur live« im Kino Babylon präsentieren wird. Die These der Journalistin und mehrfach ausgezeichneten Autorin erinnern nicht zufällig an den Ruf der DDR-Opposition »Wir sind das Volk«. Angesichts der Ursachen der derzeitigen Wirtschaftskrise, so Dahn, müssen wichtige Fragen der Staatsgewalt zu den Bürgern zurückkehren. Seit Politiker bedenkenlos Macht an global operierende Wirtschafts- und Finanzriesen hergeschenkt haben, ist der Staat selbst Teil des Problems geworden, sagt Dahn. Er sei ebenso in der Krise wie die Banken, denn mit der Macht sei es wie mit dem Geld: Sie verschwinde nicht, sondern wechsele nur den Besitzer. Deshalb löse die Politik auch die Dauerkrise nicht.

Daniela Dahn plädiert für einen neuen Eigentumsbegriff, der verhindere, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer würden. Zudem dürften Bürgerrechte und Bürgerbeteiligung nicht als Gnadenerweis verstanden werden, sondern als Grundrecht. Aber dieses Recht müssten die Bürger selbst durchsetzen.

Daniela Dahn: »Wir sind der Staat«, Rowohlt Verlag, März 2013, 176 Seiten, 16,95 Euro.
Buchpremiere: 26. März, Kino Babylon, Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin, Beginn: 19.30 Uhr, Einlass: 19 Uhr. Moderation: Wolfgang Nešković.

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