Spaziergang für Titelträger

Stephan Fischer schlägt Ihnen etwas vor

  • Stephan Fischer schlägt Ihnen etwas vor
  • Lesedauer: 1 Min.

Zwar sind viele Bäche noch nicht vom Eise befreit, trotzdem stehen jetzt wieder die Osterspaziergänge an. Für den nächsten Sonnabend schlage ich Ihnen eine kurze, dennoch titelverdächtige Route vor: Beginnen sollten Sie am Potsdamer Platz, den ersten Titel haben Sie hier schon in der Tasche: Als EU-Bürger dürfen Sie sich seit letztem Jahr Friedensnobelpreisträger nennen! Als solcher winkt es sich gleich doppelt schön hinüber zu den Büros der Rüstungskonzerne am gleichen Platz.

Nur 600 Meter nach Norden spaziert, schon passieren Sie die Botschaft der Vereinigten Staaten. Die regiert Barack Obama. Dieser ist zwar für mehr Drohnenangriffe als unter jedem anderen Präsidenten verantwortlich, aber trotzdem (auch) Friedensnobelpreisträger. Frieden schaffen ohne Waffen? Nein, mit »ethisch neutralen« Waffen!

Über den Kauf der damit gemeinten bewaffneten Drohnen denkt der deutsche Verteidigungsminister nach. Sonst geht es Deutschland ja mehr ums Verkaufen von Waffen. Wenn Sie nun den Kilometer zum Kanzleramt gehen, entdecken sie dort vielleicht die Chefin des Exportweltmeisters? Bei den Rüstungsexporten reicht es zwar nur für Platz drei in der Welt, aber das gibt immerhin noch eine Medaille. Und für Sie einen hoffentlich friedlichen Spaziergang zu Ostern. Gerne im Marschtempo. Ohne falsche Titelsucht.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -