Aufregung um geplante SWR-Reform

Mainzer befürchten Schwächung ihrer Rolle

  • Robert Luchs, Mainz
  • Lesedauer: 2 Min.

Noch ist es nicht amtlich, aber die Landessendedirektorin des Südwestrundfunks (SWR), Simone Sanftenberg, hat in Mainz bereits eine umfassende Reform des Programms bestätigt. SWR-Mitarbeiter sind verunsichert, haben sie doch erst kürzlich durch einen Bericht der »Allgemeine Zeitung« in Mainz von den Plänen erfahren. Von einem »Kommunikations-GAU« ist die Rede und von der Sorge, dass der SWR-Standort Mainz dabei verliert.

Im Mittelpunkt der Pläne steht die Ausweitung der Landesnachrichten »Landesschau aktuell«. Sie sollen bereits um 19.30 Uhr beginnen und so ihre Sendezeit von bisher 15 auf 30 Minuten verdoppeln. Diese 15 Minuten sollen zu Lasten des Landesmagazins »Landesschau« gehen. Die Nachrichtensendung hingegen soll zu einer Art Tagesthemen für Rheinland-Pfalz ausgeweitet werden. Nicht wenige Beobachter befürchten, dass Rheinland-Pfalz durch die Reform im Programm geschwächt werden könnte.

Landessendedirektorin Sanftenberg verspricht sich dagegen von der Ausdehnung der »Landesschau aktuell« »optimale landesspezifische Einordnungen, Hintergründe, Herleitungen, Kommentierungen«. Das sei öffentlich-rechtliches Programm im besten Sinne. Die geplante Reform soll frühestens Mitte 2014 greifen. Eine Verdoppelung der Hauptnachrichten-Zeit soll auch eine aktuellere Sportberichterstattung ermöglichen. Intendant Peter Boudgoust will, dass das SWR Fernsehen »regionaler, klarer, verständlicher und moderner« wird. Sowohl Rheinland-Pfalz als auch Baden-Württemberg würden dann im gesamten Programm »stärker spürbar«. Mehr Regionalisierung erhofft sich auch Frau Sanftenberg; »Weniger Wiederholungen und die gemeinsame Finanzierung lassen eine noch bessere Programmierung mit regionalen Themen zu.«

Aus einem den Gremien vorgelegten Papier soll hervorgehen, dass das SWR Fernsehen im vergangenen Jahr von allen dritten Programmen den geringsten Anteil an Regionalität habe. Außerdem habe der Südwestrundfunk mit einem Imageproblem bei den Zuschauern zu kämpfen.

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