Beschwerde bei der UNO
Familie von Marwa El-Sherbini wendet sich an Anti-Rassismus-Ausschuss
Berlin/Dresden (dpa/nd). Die Familie der 2009 im Landgericht Dresden ermordeten Ägypterin Marwa El-Sherbini will weiter eine mögliche Mitverantwortung der Justiz klären lassen. Sie habe nun Beschwerde beim Anti-Rassismus-Ausschuss der UNO eingelegt, sagte ihr Berliner Rechtsanwalt Eberhard Schultz gestern der dpa. Aus ihrer Sicht seien die Strafverfahren gegen einen Bundespolizisten und zwei Richter nicht ernsthaft geführt worden. »Der Mordanschlag hätte verhindert werden können und müssen.«
Bei einer Berufungsverhandlung wegen rassistischer Beleidigung am 1. Juli 2009 hatte der Angeklagte die Zeugin El-Sherbini erstochen und deren Mann mit dem Messer lebensgefährlich verletzt. Der Täter wurde wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein zu Hilfe eilender Bundespolizist hatte dem Mann der Ägypterin irrtümlich ins Bein geschossen. Der Witwer stellte später Strafanzeige wegen unterlassener Hilfeleistung und fahrlässiger Tötung gegen den Gerichtspräsidenten und den damaligen Vorsitzenden Richter.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.