Staatsräson Datenklau

Uwe Kalbe über Zweifel der SPD an der Unwissenheit der Bundesregierung

  • Lesedauer: 1 Min.

Im Palaver über ausgespähte Daten - gesammelt und ausgewertet durch die amerikanische NSA und/oder durch andere Geheimdienste - hört man nun auch, dass die SPD inzwischen ihre Zweifel an der Unwissenheit der Bundesregierung hat. Da kann man der SPD nur gratulieren. Wahrscheinlich glaubt Generalsekretärin Andrea Nahles gar, dass der Kanzlerin das kleine Kieselsteinchen weh tun könnte, das sie ihr damit in den Schuh geschmuggelt hat.

Doch das ist nicht wirklich zu vermuten. Die SPD stellt für Merkel in der Debatte über den NSA-Skandal ein ähnlich großes Problem dar wie eine Spielkonsole für Keith Alexander, den Chef der NSA. Denn was immer die jetzige Bundesregierung über das Absaugen von Informationen in Deutschland weiß, abgesegnet oder gar vereinbart haben mag - für bisherige Bundesregierungen gilt jeweils das selbe. Längst häufen sich die Belege, Stimmen von Zeitzeugen und Wissenschaftlern, die belegen, dass es nie eine Pause gegeben hat im Sammeln von Daten und Informationen durch westliche Geheimdienste - seit frühen Zeiten der Bundesrepublik nicht und natürlich ganz abgesehen von den nicht gleichermaßen geduldeten parallelen Aktionen östlicher Dienste. Bekanntlich hat es drei Bundeskanzler gegeben, die das SPD-Parteibuch trugen. Der Bündnistreue als Staatsräson haben diese nie abgeschworen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -