Mit 66 Jahren ...

Hillary Clintons Leben soll dreimal verfilmt werden

  • Reiner Oschmann
  • Lesedauer: 3 Min.

»Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an!, Die First Lady der USA (1993-2001), Senatorin von New York (2001-2009), Präsidentschaftsbewerberin 2008 und Obamas erste Außenministerin wird am 26. Oktober 66. Sie steht so lange im öffentlichen Leben, dass mit ihrem Abgang nicht mehr zu rechnen ist. Tatsächlich gibt es fast täglich Hinweise, dass sie in drei Jahren ein zweites Mal versucht, als erste Präsidentin der USA ins Weiße Haus zu gelangen. Eben erst hat sich der Verein «Ready for Hillary» gegründet. Dessen alleiniger Zweck ist es, Bill Clintons Ehefrau den Weg für eine Kampagne 2016 den Weg zu ebnen und dazu schon heute Dutzende Großspender der Demokratischen Partei zu binden. Für die «New York Times» ist damit «genau genommen über drei Jahre vor dem Wahltag die präsidentielle Geldeintreiberei eröffnet worden».

Hillary Clinton selbst kann sich vorläufig erlauben, nichts zu tun. In dieser Komfortzone werden ihr drei andere Nachrichten gefallen haben. Sie wurden ihr soeben binnen einer Woche frei Haus geliefert, begünstigen etwaige Präsidentschaftspläne und besitzen zudem den Charme, den es für amerikanische Politiker nur selten gibt: Sie kosten Frau Clinton keinen Dollar. Gleich dreimal nämlich soll ihr Leben verfilmt werden.

Erst kam die Nachricht von einer geplanten Biografie über die ausgebildete Juristin aus einem Vorort Chicagos. Die Biopic soll den Titel «Rodham» (Hillarys Mädchenname) tragen und ihre frühen Anwaltsjahre in den Mittelpunkt rücken. Hillary Rodham entstammt einer Mittelstandsfamilie, ihre Mutter wollte sie als erste Frau am Obersten Gericht der USA sehen, sie selbst sich als Astronautin. Im Jura-Studium in Yale erlebte sie ihr politisches Erwachen - zunächst als Unterstützerin des reaktionären Senators Barry Goldwater, dann als Gegnerin des Vietnamkriegs.

Parallel zur Bekanntgabe dieses Filmprojekts kündigte der Fernsehsender NBC eine vierteilige Serie zum Leben Hillary Clintons als «Ehefrau, Politikerin und Kabinettsmitglied von 1998 bis heute» an. Hillary soll von Diane Lane gespielt werden, die bereits für einen Oscar nominiert war. Und als letzte Nachricht in gleicher Sache stellte nun CNN eine große Dokumentation unter der Regie von Oscar-Preisträger Charles Ferguson über das Privatleben und die Karriere Hillary Clintons in Aussicht. Sie soll nächstes Jahr erst in die Kinos und danach auf den Bildschirm kommen.

Die «Washington Post» fragte mit Blick auf die Filmpläne ihre Leser, wer im NBC-Vierteiler Hillary und Bill Clinton verkörpern sollte. Die Resonanz ist groß - und kritischer, als es sich die Clintons gewünscht haben werden. «strat68» stellte zwei Fragen: «Können die Clintons nicht bitte einfach mal zur Seite treten? Was hat Hillary Clinton je geleistet, das ihre Berufung zur Präsidentin gerechtfertigt hätte?» Und «amapola11» empfahl: «Hillary und Bill Clinton sollten sich selbst spielen. Es gibt in Amerika und vielleicht in der Welt keine besseren Schauspieler als diese zwei. Sie sind Schauspieler mit Leib und Seele, waren es immer und werden mit dem Schauspielern, Posieren und Betrügen fortfahren, solange sie leben. Genau wie die Obamas.»

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