Wie weiter mit Blockupy?

Bündnis soll thematisch verbreitert werden

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt am Main (nd-Erkens). Rund 130 Menschen debattierten am Sonntag nach dem öffentlichen Tribunal über die Zukunft des Blockupy-Bündnisses. Im Mittelpunkt des bundesweiten Aktiventreffens standen die Inhalte - und wie der schon jetzt äußerst heterogene Zusammenschluss noch erweitert werden kann.

Wie unter den bestehenden Voraussetzung eine kollektive Blockupy- »Erzählung« klingt und wie die Zukunft des Bündnisses aussehen kann, wollten die Aktiven gemeinsam skizzieren. Relative Einigkeit bestand bei der anfänglichen Plenarsitzung im DGB-Haus in Frankfurt am Main vor allem darin, dass die Vielfalt der involvierten Gruppen eine Stärke von Blockupy ist: »Wir müssen einerseits die Menschen da abholen, wo sie stehen - andererseits brauchen wir aber auch die radikalen Gruppen«, sagte Philipp vom antifaschistischen »Ums Ganze«-Bündnis. Wie angesichts dieser Pluralität gemeinsame kapitalismuskritische Statements entwickelt werden können, fragte Ulrich Wilken von der Linkspartei: »Wir sind zumindest medial von einem Bündnis zu einem Akteur geworden, dem eine kollektive Meinung unterstellt wird.« Dabei seien klare antikapitalistische Forderungen auch bündnisintern nicht formuliert worden.

Entsprechend hoch war der Diskussionsbedarf bezüglich der Mobilisierung für mögliche Aktionen im Jahr 2014 - also die Frage danach, welche politischen Gruppen noch angesprochen werden können, sich an Blockupy zu beteiligen. Denn obwohl 2013 mehr AkteurInnen am Bündnis partizipiert haben, liege noch viel politisches Potenzial brach, wie ein Teilnehmer aus Köln anmerkte: »Dieses Jahr haben sich schon einige feministische Gruppen beteiligt, aber Verbände von MigrantInnen waren fast gar nicht vertreten.«

An Ideen für Anlass beziehungsweise Zeitpunkt und Ort zukünftiger Blockupy-Aktionen mangelte es den Aktiven hingegen weniger; heißer Anwärter für friedliche und kreative Proteste scheint allerdings die Eröffnung des neuen Gebäudes der Europäischen Zentralbank (EZB) im Frankfurter Ostend zu sein, die für Herbst 2014 angesetzt ist. Definitiv entscheiden wollten die Aktiven an diesem Sonntag jedoch noch nichts, wie Corinna Genschel betonte: »Wir sammeln jetzt erst einmal Ideen, die wir bei der Europäischen Aktionskonferenz Ende Oktober ausarbeiten wollen.« Dabei werden mehr als doppelt so viele Aktive erwartet.

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