Türkei: Staatssender geht gegen Protest-Sympathisanten vor
Mitarbeiter sollen im Internet »provokative Aufrufe« verbreitet haben / Kritik von internationalen Journalisten-Vereinigungen
Istanbul. Beim staatlichen türkischen Fernsehsender TRT angestellte Sympathisanten der regierungskritischen Proteste vom Sommer müssen um ihre Jobs bangen. TRT untersuche 15 Fälle, in denen Mitarbeiter über soziale Medien angeblich »provokative Aufrufe verbreitet oder zur Gewalt angestachelt haben« sollen, berichtete die Zeitung »Hürriyet Daily News« am Mittwoch unter Berufung auf den Sender. Sie hätten damit nach Auffassung von TRT die Grenze der Meinungsfreiheit überschritten und gegen Gesetze verstoßen.
Die Zeitung berichtete weiter, es werde erwartet, dass TRT diesen Angestellten kündige. Internationale und türkische Journalistenvereinigungen hatten kritisiert, dass kritische Reporter im Zusammenhang mit den Protesten entlassen wurden oder zur Kündigung gezwungen wurden. Der türkischen Regierung wird immer wieder vorgeworfen, die Pressefreiheit einzuschränken. Die Regierung in Ankara weist das regelmäßig zurück. dpa/nd
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