Schwerstarbeit im Ostduell
Dynamo Dresden bleibt im dritten Spiel in Serie ungeschlagen - Union Berlin festigt mit Sieg Tabellenplatz zwei
Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden hat, überschattet von einem drohenden Spielabbruch, im Ostderby einen wichtigen Sieg verbucht. Gegen Energie Cottbus gewannen die Sachsen dank des ersten Saisontreffers von Stürmer Mickael Poté (72.) mit 1:0. Dresden, das mit einem Sondertrikot und dem Schriftzug »Love Dynamo. Hate Racism« auflief, blieb zum dritten Mal ungeschlagen und verbesserte sich auf den 16. Platz, Cottbus rutschte auf Rang 15 ab.
Ausgerechnet Schiedsrichter Felix Brych (München), der am vorangegangenen Wochenende das Phantomtor von Sinsheim gegeben hatte, musste in Dresden erneut Schwerstarbeit verrichten: In der 65. Minute unterbrach der Referee die Begegnung zunächst für zwei Minuten, nachdem aus dem Cottbuser Fanblock Leuchtraketen auf das Feld geflogen waren. Danach zündeten die Gäste-Anhänger erneut Pyrotechnik und warfen Feuerwerkskörper auf das Spielfeld - Brych schickte beide Mannschaften daraufhin in die Kabine. Nach rund zehnminütiger Unterbrechung appellierte Energie-Kapitän Uwe Möhrle per Stadionmikrofon an die Randalierer: »Lasst uns das Spiel bitte vernünftig fortsetzen!« Kurz danach gab Brych das Spiel wieder frei.
»Das ist eine Schande für den Fußball«, sagte Möhrle nach dem Spiel bei Sky, »ich habe keine Lust über so etwas überhaupt zu sprechen.« Dresdens Trainer Olaf Janßen fiel nach dem Sieg ein Stein vom Herzen: »Ich habe einige graue Haare mehr gekriegt, aber der Erfolg gibt uns viel Kraft.« Auch Torschütze Poté war »sehr glücklich« über den »sehr, sehr wichtigen Sieg«.
Union Berlin hat in seinem doppelten Jubiläumsspiel den Anschluss zu Tabellenführer 1. FC Köln gewahrt. Die »Eisernen« siegten im zweiten Ostderby des Tages gegen Erzgebirge Aue durch einen Freistoßtreffer von Kapitän Torsten Mattuschka (62.) mit 1:0 und stehen punktgleich mit Köln auf Rang zwei. Berlin bestritt sein 250. Zweitligaspiel und 1500. Punktspiel seit der Vereinsgründung 1966. Aue hätte mit einem Sieg bis auf zwei Punkte an Rang drei heranrücken können, fiel durch die Niederlage aber auf Platz zwölf zurück.
»Es war ein sehr zähes Spiel, zum Glück ist der Ball reingegangen«, sagte Mattuschka, der nach seiner 5. Gelben Karte in der kommenden Woche im Spitzenspiel in Köln fehlen wird.
Den Türöffner einer niveauarmen Partie spielte wieder einmal Mattuschka. Der Regisseur zirkelte einen Freistoß aus rund 25 Metern in die Torwartecke, Aues Keeper Sascha Kirschstein sah dabei nicht gut aus.
Bei den Berlinern überzeugten vor allem Kreilach und Terodde, bei Aue ragte allenfalls Klingbeil heraus. SID
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