Stadtwerk ohne Konzept

Martin Kröger findet die Pläne des Senats unzureichend

  • Lesedauer: 2 Min.

Jetzt sollen also die Berliner Wasserbetriebe (BWB) für den Senat ein Stadtwerk aufbauen, das Ökostrom anbietet. Offenbar haben die Manager des Wasserunternehmens nicht schnell genug weggeschaut, als sich der Senat die großen landeseigenen Drei in der Stadt für das Vorhaben angesehen hat: BVG, BSR und BWB.

Bei aller Skepsis: Ganz falsch ist die Wahl der Wasserbetriebe als Mutter für eine Stadtwerketochter nicht. Die Wasserbetriebe haben im Energiebereich immerhin einige Produktionsstätten und zu Teilprivatisierungszeiten sicher auch einiges Know-how von RWE und Veolia vermittelt bekommen. Aber es sei an dieser Stelle auch daran erinnert, dass die Wasserbetriebe mit externen Unternehmungen in der Vergangenheit gehörig baden gegangen sind. Alleine hunderte Millionen Euro wurden einst Mitte der 90er Jahre im Klärschlamm-Verbrennungswerk Schwarze Pumpe in Sachsen von den BWB versenkt.

Natürlich gibt es zwischen damals und den neuen Plänen für ein Öko-Stadtwerk große Unterschiede. Es dürfte aber selbst den Profi-Managern der Wasserbetriebe bei den ganzen Einschränkungen des Senats schwerfallen, ein vernünftiges Konzept für das Stadtwerk zu entwickeln. Denn weder haben die BWB Überkapazitäten noch dürfen sie Ökostrom dazukaufen - aber wo soll dann der Saft aus der Steckdose für das Stadtwerk herkommen?

Wahrscheinlich ist genau das der Plan der CDU: Verhinderung der praktischen Umsetzung eines Stadtwerks durch undurchführbare Maßstäbe.

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