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Bekommen die Bayern noch Probleme?

Als ein schwacher Kahn ging, hatten die anderen gegen Schlusslicht Köln wenig zu bieten

  • Thomas Niklaus
  • Lesedauer: 2 Min.
Auf Fragen nach seinen Fehlern hatte Oliver Kahn zunächst nur wenig Lust. Zehn Minuten vor dem Ende der Partie gegen den 1. FC Köln verließ der verletzte Torhüter von Bayern München mit Rippenschmerzen die Arena und erfuhr deshalb wohl aus dem Autoradio vom mageren 2:2 seiner Kollegen gegen den Tabellenletzten der Bundesliga. Ein Resultat, an dem der 36 Jahre alte Münchner Kapitän mit zwei Patzern maßgeblich beteiligt war. Am Sonntagmorgen war Kahn dann weitaus gesprächiger. Beim ersten Gegentreffer zum 0:1 durch Feulner (12.) habe er »gar nichts« machen können, beim zweiten zum 1:2 durch Streit (36. ) »sehe ich natürlich schlecht aus, das war ein Scheißding, das muss ich auf meine Kappe nehmen, aber so etwas passiert«. Es passierte angesichts des Duells mit Jens Lehmann um die Nummer eins bei der Nationalmannschaft aber auch zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Kahn allerdings betonte: »Es gibt in dieser Frage überhaupt keine Diskussion. Ich bin die Nummer eins, das hat man mir gesagt, und davon gehe ich weiter aus.« Er werde nun nicht »alles in Frage stellen« und sich eine »sehr, sehr starke Saison zerreden lassen». Dennoch: Während der 1. FC Köln im Abstiegskampf ein kleines Lebenszeichen von sich gab und die Bayern im Kampf um die deutsche Meisterschaft allenfalls einen überraschenden Dämpfer erhielten, war die Partie für Kahn ein herber Rückschlag. Die Verantwortlichen des FC Bayern waren deshalb darum bemüht, ihren Torhüter aus der Schusslinie zu nehmen. In die Kritik geriet Bundestrainer Klinsmann, der das im Duell zwischen Kahn und Lehmann im Mai entscheiden will. »Das hätte man sich alles ersparen können, die Leidtragenden sind die Vereine», sagte Manager Hoeneß: »Die Verschärfung der Torwart-Frage ist schon längst ein Riesenproblem geworden. Die ganze Jagd auf diesen Posten treibt solche Blüten wie heute.« Kahn stellte sich ins Tor, obwohl eine im Länderspiel gegen die USA (27. März) erlittene Rippenverletzung nicht vollständig auskuriert war. »Überehrgeizig«, sei das, sorgte sich Hoeneß. »Sicher ist diese Situation nicht leicht für mich«, räumte am Sonntag auch Kahn ein, behauptete aber gleichzeitig: »Ich lasse mich nicht durch einen Fehler außer Rand und Band bringen.« Ohnehin will der Nationaltorhüter bei der Verteidigung seines Postens im DFB-Team gelassen bleiben. Torschütze Sagnol merkte hernach kritisch an, Kahn hätte sich erst nichts ins Tor stellen sollen angesichts der Rippenverletzung. »Man sollte nur spielen, wenn man zu 100 Prozent fit ist und nicht nur zur Hälfte.« sid
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