Berlin auf Kurs, Zach weiter im Rennen

Eishockey-Playoff-Halbfinale: Eisbären stehen vor drittem Final-Einzug in Serie

  • Thomas Lipinski
  • Lesedauer: 3 Min.
Der Meister hat das Finale dicht vor Augen, und auch der letzte deutsche Meistertrainer darf wieder vom Titel träumen: Im Playoff-Halbfinale der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bleibt Titelverteidiger Eisbären Berlin unbeirrt auf Kurs und Hans Zach mit den Kölner Haien im Rennen.
»Berlin ist eine Meistermannschaft, die Schlüsselspieler sind schon seit drei Jahren zusammen«, lobte Trainer Kevin Gaudet von den Hannover Scorpions nach dem 2:3 im zweiten Halbfinale die Eisbären, die am Dienstag (19.30 Uhr) im heimischen Wellblechpalast den dritten Finaleinzug hintereinander bereits perfekt machen können.
Ex-Bundestrainer Zach glich derweil mit den Haien das rheinische Duell gegen die DEG Metro Stars durch ein 5:3 aus und prophezeite eine lange Serie. »Es ist eine sehr ausgeglichene Angelegenheit. Ich bin nach wie vor überzeugt: Wer sich weniger Fehler erlaubt, gewinnt die Serie«, sagte der Bad Tölzer, der 1993 mit den Düsseldorfern seinen bislang letzten Meistertitel gewonnen hatte. Im dritten Spiel am Dienstag (19.30 Uhr) hat wieder die DEG Heimrecht.
Zu viele Fehler hatte trotz des sechsten Playoff-Sieges in Folge Berlins Coach Pierre Page gesehen, der Kanadier war immer noch nicht zufrieden. »Wir können besser sein. Wir müssen intensiver, intelligenter und disziplinierter spielen«, sagte der 57-Jährige und kritisierte: »Wir haben in beiden Spielen zu viele Strafzeiten bekommen.«
Auf weitere Berliner Fehler im dritten Spiel hoffen die »Skorpione« am Dienstag. »Unsere Chance ist, dass sie uns etwas unterschätzen und die Serie schon abgehakt haben«, meinte Gaudet, der in Berlin auf Brad Tapper nach dessen zweiter Spieldauer-Disziplinarstrafe in den Playoffs verzichten muss. Stürmer Robert Hock machten die knappen Ergebnisse Mut: »Wenn wir klar verloren hätten, könnte man sagen: Wir machen eine Kaffeefahrt nach Berlin. So ist es aber nicht.«
Zach wurde in Köln gefeiert wie selten zuvor. Den Ex-Bundestrainer, der seinen Abschied von den Haien zum Saisonende angekündigt hat, begleiteten nach dem Spiel auf dem Weg über die Eisfläche die Sprechchöre der Fans. »Wenn man vier Jahre in Köln übersteht, dann übersteht man auch die letzten drei Wochen«, meinte Zach anschließend.
Dass der 57-Jährige zum Abschluss seiner Kölner Zeit weiter vom ersten Meistertitel nach 13 Jahren träumen darf, verdankte er seiner »Rentnerband»: Dave McLLwain (38) verbuchte vier Scorerpunkte, Alex Hicks (36) erzielte das entscheidende 4:3 (42.). »Wir hatten heute das Glück des Tüchtigen«, gab Zach zu: »Es hat auf jeder Seite Schwankungen gegeben, aber die DEG hat weniger Fehler gemacht.«
Zwischenzeitlich hatte es so ausgesehen, als ob die Düsseldorfer die Vorentscheidung zu ihren Gunsten bereits geschafft hätten. »Wir hatten gedacht, dass wir nach unserer Führung die ganz große Herausforderung schon bestanden hätten«, sagte DEG-Trainer Don Jackson angesichts des 3:2-Vorsprungs der Gäste im zweiten Drittel: »Dann ist uns aber das Spiel aus den Händen geglitten.« Zu diesem Zeitpunkt hatten die Kölner Fans unter den 18 650 Zuschauern ihrem Unmut lautstark Luft gemacht und ihre Stars aufgefordert: »Wir wollen euch kämpfen sehen!« Nationalspieler Tino Boos brachten die Rufe auf die Palme: »Das kann ich nicht nachvollziehen. Wir reißen uns hier den Arsch auf.« sid

Spiele am Dienstag: Düsseldorf - Köln, Playoff-Stand: 1:1. Berlin - Hannover Playoff-Stand 2:0.
Drei Siege sind für den Finaleinzug erforderlich.
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