Kreuzfahrt rund um Berlin
»MS Mecklenburg« nimmt Urlauber an Bord Von Jochen Fischer
Wer denkt bei einer Kreuzfahrt nicht an die Karibik oder an das Mittelmeer? Aber wer denkt an die Elde-Müritz-Wasser Straße? Gerade die schipperte Kapitän Rolin van Lakerveld mit seiner »MS Mecklenburg« von Berlin aus 13-mal bis hinunter nach Schwerin und genau so oft wieder hinauf bis in den Hafen am Treptower Park. Am 15. April war Start zu dieser Art beschaulichen und familiären Kreuzfahrt. Jetzt, da auf dem Wasserweg nach Schwerin einige Schleusen schließen, machte der Holländer kurzzeitig an der Treptower Pier fest.
»Aber nur für ein paar Tage«, versichert Marjolein, die Frau des Schiffsführers.
»Wir möchten nämlich den Winter über zu Fahrten rund um Berlin in See stechen.« Dabei stellt sie sich den Kurs ebenso romantisch vor, wie den von Berlin Richtung Zepernick, Fürstenberg, Waren, Plau, Parchim nach Schwerin. Die Wasserstraßen über den Müggelsee Richtung Königswusterhausen oder um Potsdam, Werder und Caputh sind ebenfalls sehr reizvoll, weiß die Frau des Kapitäns.
Das Interesse an solchen Reisen ist, wie der Andrang an Bord in den letzten Tagen bestätigte, groß. Viele Berliner machten sich mit den Annehmlichkeiten auf dem 41 Meter langen Schiff bekannt. Die zwölf Kabinen mit Dusche und WC für je zwei Personen sind geräumig und gemütlich zugleich. Für den Service an Bord sorgen zudem Heike Rosin und Schiffskoch Dieter Zornow. Die Restaurantfachfrau aus Schwerin ist glücklich, dass sie auf dem Passagierschiff wieder in Lohn und Brot kam. Und der Smutje aus Bremerhaven mit jahrelanger Kreuzfahrterfahrung auf allen Weltmeeren kann sich keinen besseren Job vorstellen.
Für Kapitän Rolin van Lakerveld hatte dieses Unternehmen vor Jahresfrist mit dem Kauf des einstigen Transportschiffes begonnen. »Außerdem hatte ich mir in den Kopf gesetzt, irgendwo Neuland, oder besser gesagt, neue Wasserreviere zu er schließen. Im Norden Brandenburgs und in Mecklenburg ist uns das gelungen«, sagt er. Dazu musste sein Schiff sogar um einige Meter kürzer gemacht werden, damit es durch die engen Schleusen manövriert werden kann. Rund 1,6 Millionen Gulden hat sich der Eigner der »Mecklenburg« den Umbau kosten lassen, damit die Urlauber an Bord wohlfühlen.
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