Aufsteiger

Petrik Sander / Der 45-jährige Trainer führte den FC Energie Cottbus wieder in die 1. Liga

  • Lesedauer: 2 Min.
Cottbus am Sonntag, kurz nach 16.45 Uhr. Die Lausitz versinkt nach dem 3:1 gegen 1860 München im Aufstiegstaumel. Mitten drin Trainer Petrik Sander. Der 45-jährige Fußballtrainer hat die Lausitzer nach dreijähriger Abstinenz wieder in die 1. Fußball-Bundesliga geführt. Spätestens mit diesem Erfolg ist der gebürtige Quedlinburger aus dem Schatten seines Vorgängers Eduard Geyer getreten. Der Weg zum Aufstiegshelden war für den früheren Stürmer hart. Interne und finanzielle Querelen nach dem Geyer-Abgang im November 2004 endeten für Neu-Trainer Sander fast im Fiasko. Im Sommer 2005 sicherten sich die Cottbuser nur mit einem Tor Vorsprung den Zweitliga-Klassenerhalt. Bei der Zusammenstellung des neuen Kaders besaß Sander das richtige Gefühl. Neuzugänge wie Kevin McKenna, Francis Kioyo und Sergiu Radu schossen nicht nur reichlich Tore. Sie trugen auch zu einem neuen Teamgeist bei. Zusammenhalt ist Sander, der seit 1997 zum Trainerstab der Lausitzer gehört, sehr wichtig. Als Aktiver hatte er wegen diverser Grabenkämpfe und aus Frust über einen Bänderriss die Cottbuser nach dem Abstieg aus der DDR-Oberliga 1991 schon einmal verlassen. Zusammen mit einem Freund eröffnete er in Cottbus eine Gaststätte. Im »Jasa-Club« stand Sander ein gutes halbes Jahr ausschließlich hinter der Theke. Doch zur Rückrunde 1991/92 (bis 1994) war der Spieler Sander wieder bei Energie - zum dritten Mal. Schon zwischen 1981 und 1984 sowie zwischen 1987 und 1991 nach zwischenzeitlichen Abstechern zu Motor Quedlinburg und Motor Nordhausen kickte der Cottbuser Fußballer des Jahres von 1988 im »Stadion der Freundschaft«. Als Co-Trainer unter Geyer stand Sander übrigens bei Heimbegegnungen immer hinter dem Tor am Spielertunnel, um das Geschehen besser beobachten zu können. Jetzt hat der bei Pressekonferenzen so unnahbar wirkende Versicherungskaufmann von der Seitenlinie ebenso den Durchblick. Die 1. Liga wird für den zweifachen Familienvater doppelt stressig. Nebenbei muss Sander noch den DFB-Lehrgang zum Fußball-Lehrer absolvieren. Das dürfte jedoch leichter als die Realisierung des Klassenerhaltes sein. Matthias Koch
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