Weit entfernt

Alexander Ludewig über das Duell zwischen Dortmund und München

  • Lesedauer: 2 Min.

Es war ein Spitzenspiel, dass dieser Bezeichnung auch gerecht wurde. Borussia Dortmund und der FC Bayern lieferten sich ein Duell auf höchstem Niveau. Zugleich bestätigte die Partie auch, dass der Abstand zwischen den beiden besten deutschen Mannschaften im Vergleich zur Vorsaison noch größer geworden ist. Beide standen sich im Finale der Champions League gegenüber: Von dieser Klasse ist der BVB weit entfernt, der FC Bayern ist noch stärker als damals im Mai. Die Münchner verließen beim 3:0 das Westfalenstadion am Samstagabend als verdiente Sieger.

Mario Götze steht sinnbildlich für die neue Situation in Dortmund und München. Als der BVB zu Saisonbeginn fast nahtlos an den Hochgeschwindigkeitsfußball der Vorjahre anknüpfen konnte, hieß es aus Dortmund, dass man ohne Götze sogar stärker sei. Ein Irrglaube, den der 21-Jährige nicht nur mit seinem Führungstor für die Münchner am Samstag als solchen bestätigte. Mit Götze verlor der BVB einen Schlüsselspieler, der nicht einfach und schon gar nicht schnell zu ersetzen ist. Die Dortmunder Neuzugänge sind nicht schlecht, nur können sie Höchstleistungen im fein abgestimmten BVB-System noch nicht konstant liefern. Der Umbruch braucht Zeit. Auch Götze, Marco Reus, Ilkay Gündogan oder Robert Lewandowski brauchten einen gewissen Anlauf, um in Dortmund zu glänzen.

Beim FC Bayern steht Götze für eine gewachsene Qualität des Kaders. Ebenso wie Thiago. Gegen den BVB wurden beide in der zweiten Halbzeit eingewechselt und entschieden das Spiel zugunsten der Münchner. Ein weiterer wesentlicher Zugewinn ist Pep Guardiola. Er konnte nach dem historischen Triple neue Reize setzen. Zum einen bei den Spielern. Der Trainerwechsel hat nicht nur Motivation und Konzentration hochgehalten, auch der enorme Entwicklungssprung von Toni Kroos ist darauf zurückzuführen. Zum anderen ist das Spiel des FC Bayern, im Gegensatz zu Borussia Dortmund, wesentlich variantenreicher geworden. Selbst innerhalb einer Partie versteht es Guardiola, Stil und System gewinnbringend zu verändern. Wie am Samstag in Dortmund.

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