Auf Schutzsuche

Christin Odoj über die Situation von Frauenhäusern in Berlin

  • Lesedauer: 1 Min.

Oft sind sie der letzte Schutzraum für Frauen und ihre Kinder, um vor Demütigung und Gewalt zu flüchten, dennoch bleiben seit ein paar Jahren immer mehr Frauenhaustüren in Berlin verschlossen. Einige Gewaltopfer weichen nach Brandenburg aus, wo die Situation ähnlich oder schlimmer ist. Bei der Senatsverwaltung ist man der Meinung, dass die Frauen- und Zufluchtshäuser in Berlin einen guten Job machen. In der Tat ist ihr Beratungs- und Hilfsangebot eines der besten bundesweit. Doch wie sehr die Einrichtungen hinter den Kulissen Gelder von A nach B schieben, Stunden kürzen, um ihre Stellen gerecht bezahlen zu können und ihre Leistungen weiter anzubieten, kommt nicht so recht oben an. Es läuft doch.

Tatsächlich aber ist die Situation noch viel komplexer. Frauen bleiben teilweise bis zu fünf Monate in den Einrichtungen, drei sind geplant. Das 1993 vom Senat eingeführte geschützte Marktsegment für alle akut von Wohnungslosigkeit betroffenen reicht bei weitem nicht aus, um auch den von Gewalt Betroffenen Frauen im eh schon strapazierten Berliner Wohnungsmarkt eine Chance zu geben. Dabei beginnt der echte Schutzraum oft erst jenseits der Frauenhaustüren.

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