Fußball: Hundt warnt vor »zu viel Macht« für organisierte Fans
Früherer Arbeitgeberpräsident und VfB-Aufsichtsratschef sieht Gefahren für Vereine / Ruf nach Ausgliederung der Lizenzspieler-Abteilung
Stuttgart. Der frühere VfB-Aufsichtsratschef Dieter Hundt hat vor einem wachsenden Einfluss von Clubanhängern gewarnt. »Es besteht die Gefahr, dass die organisierten Fans bei den Vereinen zu viel Macht bekommen«, sagte der frühere Arbeitgeber-Boss der »Bild«-Zeitung in einem am Samstag veröffentlichten Interview.
»Bei der Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart beispielsweise sind 2.000 bis 3.000 der organisierten Mitglieder anwesend. Von den restlichen 40.000 Mitgliedern nimmt dagegen immer nur ein verschwindend geringer Prozentsatz teil«, erläuterte der 75-Jährige. »Wenn es dann zum Beispiel um Wirtschaftspläne oder Ein- und Ausgaben geht, kann der Einfluss der organisierten Fans groß und damit auch gefährlich für den Verein werden.« Zu ändern sei das nur mit der Ausgliederung der Lizenzspieler-Abteilung. Aber auch dafür ist die Zustimmung der Mitglieder erforderlich.
Hundt war seit 2002 Aufsichtsratsboss des Fußball-Bundesligisten gewesen. Im Juni trat der 75-Jährige nach immer größer werdendem Druck ab. Bei der Mitgliederversammlung des VfB im Juli wurde Hundt im Gegensatz zu den weiteren Mitgliedern des Kontrollgremiums nicht entlastet. Ihm folgte Joachim Schmidt als Aufsichtsratsboss nach. dpa/nd
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