Atommüll und kein Ende

Grit Gernhardt fragt sich, ob es für die Lagerung radioaktiver Abfälle überhaupt jemals eine zufriedenstellende Lösung geben kann

  • Lesedauer: 1 Min.

Brokdorf, Philippsburg oder am Ende doch wieder Gorleben? Die Frage, wo die Bundesrepublik die aus ausländischen Wiederaufbereitungsanlagen noch ausstehenden Castorbehälter mit radioaktiv strahlendem Müll unterbringen will, ist ihrer Beantwortung in den vergangenen Wochen und Monaten kein Stück näher gekommen. Wie die ganze Atomdebatte überhaupt: In winzigen Schritten gehen die politisch Verantwortlichen vorwärts, nur um anschließend wieder große Sprünge in die entgegengesetzte Richtung zu vollführen. Auch das Endlagerproblem bleibt ungelöst, noch hat nicht einmal die gesetzlich bestimmte Kommission ihre Arbeit aufgenommen.

Möglicherweise drückt die verfahrene Situation aber auch nur aus, was ohnehin klar ist: Für Strahlenmüll kann es niemals eine völlig sichere Lösung geben, weil die Atomkraft und ihre Abfallprodukte für den Menschen grundsätzlich nicht vollkommen beherrschbar sind. Die schwere Aufgabe, trotz dieser Tatsache eine für alle Beteiligten - Anwohner, Politik und Atomindustrie - zufriedenstellende Lösung zu finden, hat nun die neue Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) an der Backe. Da kann man ihr eigentlich nur starke Nerven für ihre Amtszeit wünschen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.