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Darja Domratschewa dreifach vergoldet

Evi Sachenbacher-Stehle schießt fehlerfrei und verpasst als Vierte eine Medaille nur knapp

  • Volker Gundrum und Uwe Jentzsch, Krasnaja Poljana
  • Lesedauer: 3 Min.
Evi Sachenbacher-Stehle verpasste Bronze im Massenstartrennen nur um eine Sekunde. Platz vier macht den deutschen Biathlonfrauen für die Staffel Mut. Überragend wieder einmal Darja Domratschewa.

Evi Sachenbacher-Stehle hat den erhofften Befreiungsschlag für die deutschen Biathletinnen bei den Olympischen Winterspielen von Sotschi nur um eine einzige Sekunde verfehlt. Und dennoch herrschte im deutschen Lager Erleichterung nach dem vierten Platz der ehemaligen Langläuferin am Montag im Massenstartrennen. »Es ist heute ein bisschen ein Fingerzeig, dass wir dabei sein können, und hoffentlich auch eine Tendenz in die Richtung, was wir in der Staffel noch bewegen können«, sagte Frauenbundestrainer Gerald Hönig in der ARD.

Sachenbacher-Stehle blieb erstmals seit ihrem Wechsel vom Langlauf zum Biathlon ohne Fehler am Schießstand - und dennoch reichte es nicht. »Mann-o-meter, da schieße ich schon mal null«, meinte die zweimalige Langlauf-Olympiasiegerin enttäuscht. »Heute zieht sie das Ding durch. Gigantisch, wenn man bedenkt, dass sie im zweiten Biathlon-Jahr ist«, lobte Trainer Hönig trotz der verpassten Medaille. Erst auf der Schlussgerade musste sich die Quereinsteigerin der Norwegerin Tiril Eckhoff um eine Sekunde geschlagen geben. »Ich habe alles versucht, aber sie war zu stark«, meinte Sachenbacher-Stehle.

Zu stark für die gesamte Konkurrenz scheint derzeit Darja Domratschewa zu sein. Wie schon bei ihren Siegen in der Verfolgung und im 15-Kilometer-Rennen war die 27-Jährige aus Belarus sowohl am Schießstand als auch in der Spur perfekt und siegte souverän vor der Tschechin Gabriela Soukalova.

Mit nun drei Goldmedaillen ist Domratschewa auch die erfolgreichste Olympionikin ihres Landes. »Unglaublich, phänomenal. Eine solche Sportlerin habe ich noch nie gehabt«, sagte ihr deutscher Trainer Klaus Siebert begeistert.

Trotz des ermutigenden Auftritts von Evi Sachenbacher-Stehle sieht die Bilanz der deutschen Biathlonfrauen in Krasnaja Poljana negativ aus: Erstmals in der Olympiageschichte blieben DSV-Biathletinnen ohne Einzelmedaille. Auch die Rückkehr von Andrea Henkel im Massenstart konnte daran nichts mehr ändern. Nach ihren gesundheitlichen Problemen und ihrem Verzicht auf die 15 Kilometer reichte es für die zweimalige Olympiasiegerin von 2002 in ihrem letzten olympischen Einzelrennen zu Rang 18. Franziska Hildebrand enttäuschte hingegen mit dem 29. Platz unter 30 Starterinnen.

Während der zunächst von Sonntag auf Montagvormittag verschobene Massenstart der Männer wegen der Witterungs- und Streckenverhältnisse erneut nicht ausgetragen werden konnte und nun am Dienstag (11.30 Uhr/MEZ) stattfinden soll, konnten die Skijägerinnen in der Laura-Arena pünktlich starten.

Die Deutschen richten nun ihr Augenmerk auf die Staffeln. Um in der letzten Olympiawoche vielleicht doch noch Edelmetall zu ergattern, wurden die beiden Juniorinnen Franziska Preuß und Laura Dahlmeier am Montag geschont. Die 19-jährige Franziska Preuß, die sich für den Massenstart qualifiziert hatte, wurde abgemeldet. Und auch die ein Jahr ältere dreifache Juniorenweltmeisterin Laura Dahlmeier, die über die Reserveliste ins 30er-Feld gerutscht war, lief nicht. Die Youngster wohnten sogar zwei Tage statt im olympischen Bergdorf im Dorf an der Küste, um ihre Köpfe frei zu bekommen. dpa

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