Für Kanadier ist die Qualifikation hart

Kanadas Curlingteam schaffte mit Skip Jennifer Jones den von ihren Landsleuten herbeigesehnten Finaleinzug

  • Lesedauer: 3 Min.
Jennifer Jones musste bei den Spielen in ihrer Heimat vor vier Jahren in Vancouver noch zuschauen. 2014 schaffte die 39-Jährige aus Winnipeg die Qualifikation für Olympia und zog in Sotschi ins Finale ein. Nach dem 6:4 im Halbfinale gegen Großbritannien erzählte sie Oliver Händler von den hohen Erwartungen ihrer Landsleute und der Hoffnung, es im Finale besser zu machen als ihre Vorgängerin.

nd: Glückwunsch zum Finaleinzug. Ihnen müssen die sprichwörtlichen Steine vom Herzen gefallen sein.
Curlingteam: Ja, das ist wirklich aufregend. Wir haben geschafft, wofür jedes Team hier hart gearbeitet hat. Jetzt haben wir die Medaille und dürfen am Donnerstag auch noch um Gold spielen. Ich bin so stolz auf meine Mannschaft. Sie haben mir quasi den letzten Stein hingelegt, den ich schon die ganze Woche wie im Schlaf gespielt habe. Das hätte man nicht besser planen können.

Wie schätzen Sie nun Ihre Finalgegnerinnen aus Schweden ein?
Die haben ein großartiges Team und ganz starke vier Jahre hinter sich. Immer wenn wir gegen sie antreten, werden das fantastische Spiele. Das erwarte ich nun auch im Finale. Wir müssen unser Bestes auspacken, um sie zu schlagen.

Die Britinnen, Ihre Gegnerinnen im Halbfinale, hatten früh Pech, als einer ihrer Steine durch Dreck so stark die Richtung änderte, dass er keinen der ihren traf. War das schon die Entscheidung?
Das war großes Pech für sie. Aber wir haben ihnen danach auch keine Chance mehr gegeben, ins Spiel zurückzukommen. Das sagt viel darüber aus, wie gut wir heute waren.

Lastet der Druck auf Ihnen größer als auf anderen Mannschaften, weil Curling in Kanada so beliebt ist?
Die Kanadier wollen wirklich sehr, dass wir hier gut abschneiden. Aber sie haben uns auch sehr unterstützt. Und jetzt haben wir ja die Medaille. Nun geht es nur noch darum, welche Farbe sie hat.

Ist es härter, die Ausscheidung in Kanada zu gewinnen, als ein Medaille bei Olympia?
Es ist so hart, überhaupt hierherzukommen. Es ist aber genauso hart, eine Medaille zu holen. Für Kanadier ist die Qualifikation wahrscheinlich am härtesten. Wir haben das wirklich lange versucht, bis wir es endlich geschafft haben. Hier haben wir nun jede Sekunde genossen. Ich will gar nicht, dass diese Spiele schon enden.

Ausgerechnet bei Ihren Heimspielen in Vancouver 2010 durften Sie nicht spielen.
Ja, da habe ich als Journalistin gearbeitet und auf Ihrer Seite des Zauns in der Mixed Zone gestanden.

Erinnern Sie sich an Cheryl Bernards letzten Stein im Finale? Auch Sie hätte gegen Schweden Olympiasiegerin werden können und verpasste den Double-Takeout.
Oh ja, ich war da. Wir dachten alle, dass sie den trifft, aber das lief dann leider nicht so gut für sie. Bleibt zu hoffen, dass mein Team so gut spielt wie ihres damals, so dass ich auch mit meinem letzten Stein Gold holen und es besser machen kann.

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