Von nichts eine Ahnung
Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle bestreitet, bewusst leistungssteigernde Mittel genommen zu haben
Dopingsünderin Evi Sachenbacher-Stehle bestreitet vorsätzliches Doping weiter mit Vehemenz. Die Biathletin will sich aber erst wieder äußern, wenn die Ursache für ihre positive Dopingprobe bei den Olympischen Spielen gefunden ist. Doch das kann dauern. »Die Analyse der sichergestellten Nahrungsergänzungsmittel dauert erfahrungsgemäß noch ein bis drei Wochen«, sagte Staatsanwalt Peter Preuß am Montag.
Sachenbacher-Stehle wandte sich am Montag mit einer zweiseitigen Erklärung an die Öffentlichkeit. In dem Schreiben, das sie durch ihren Anwalt verbreiten ließ, bestreitet die 33-Jährige den Vorwurf des bewussten oder »gar vorsätzlichen« Dopings. »Es gibt nach den derzeit vorliegenden Erkenntnissen hierfür auch keinerlei Anhaltspunkte«, teilte sie mit. Die positive Dopingprobe während der Winterspiele von Sotschi sei nicht auf »hartes Doping« zurückzuführen, heißt es in der Erklärung weiter. Die Ursache liege »möglicherweise in dem teilweise unübersichtlichen Markt von sogenannten Nahrungsergänzungsmitteln«. Ihr Anwalt Marc Heinkelein betonte erneut, dass nicht gegen Sachenbacher-Stehle ermittelt werde, sondern gegen Unbekannt.
Die Münchner Staatsanwaltschaft hatte am Wochenende ein entsprechendes Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der Tatvorwurf: unerlaubtes Inverkehrbringen von Arzneimitteln zu Dopingzwecken im Sport. Sachenbacher-Stehle indes zeigt sich laut Erklärung »nach wie vor geschockt«. Ihre volle Konzentration in den kommenden Tagen gelte der lückenlosen Aufklärung des Sachverhalts.
Scharfe Kritik erntete sie unterdessen erneut aus Sportlerkreisen. »Was mich am Dopingfall Evi Sachenbacher-Stehle am meisten ärgert, ist, dass sie nicht nur sich selbst, sondern damit das ganze Biathlon ins Unglück stürzt. Und dass sie obendrein den gesamten deutschen Sport in den Schmutz zieht«, schrieb die zweimalige Biathlon-Olympiasiegerin Uschi Disl im »kicker«. SID/nd
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