Landminen und kein Ende

Neue Suche in Thüringen würde 6,5 Millionen kosten

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Erfurt. Die neuerliche Suche nach unentdeckten Landminen an der früheren deutsch-deutschen Grenze in Thüringen und ihre Vernichtung würde nach Angaben des Erfurter Umweltministeriums rund 6,5 Millionen Euro kosten. Dabei ist von einem Gebiet von 234 Hektar an der Grenze zu Bayern, Hessen und Niedersachsen die Rede, wo noch Minen versteckt sein könnten.

Würden nur die besonders gefährdeten Areale abgesucht und beräumt, schlüge das schon mit etwa 600 000 Euro zu Buche, heißt es in der Antwort auf eine Kleine Anfrage des LINKEN-Abgeordneten Frank Kuschel. Dabei sind die Mehrwertsteuer und weitere Kosten für Planung und Begleitung der Aktionen noch nicht enthalten. Laut einem 2012 vorgelegten Bericht werden in Thüringen auf 42 sogenannten Restrisikoflächen entlang dem sogenannte Grünen Band noch bis zu 33 000 Minen vermutet. Besonders betroffen ist der Großraum Sonneberg und die Rhön.

Als gefährdete Areale gelten zum Beispiel Waldwege und Agrarflächen. Dazu müssten etwa 128 Hektar Fläche bearbeitet werden. Wer genau die Kosten einer sogenannten Nachsuche zu tragen hätte - zum Beispiel das Land, die Landkreise oder der Bund - müsse nach einer Entscheidung für derartige Aktionen geklärt werden, so die Landesregierung.

Die Schätzungen zu Kosten einer erneuten Minenräumung stammen nach Angaben des Sprechers im Umweltministerium, Andreas Maruschke, aus einem nach dem Gutachten von 2012 vorgelegten Folgebericht. Maruschke verwies zugleich darauf, dass nach Expertenmeinung von den noch vorhandenen Minen für die meisten Menschen im Land derzeit keine übermäßige, unmittelbare Gefahr ausgehe. Weil die Sprengvorrichtungen in der Regel unter der Erde lägen, seien nur jene verstärkt gefährdet, die im Boden arbeiteten wie etwa Landwirte. Für Panik bestehe keinerlei Anlass. Auch die Wanderwege in den betroffenen Regionen seien ohne Bedenken zu benutzen und in den »Restrisikogebieten« Warntafeln aufgestellt.

In der Antwort der Landesregierung heißt es, eine erneute Minensuche sei technisch machbar, führe jedoch »nur zu einer eingeschränkten Verbesserung der Gefahrensituation«. Auch danach bleibe das Risiko, dass Minen weiter im Boden verborgen sein könnten. »Zudem sind auch Minenfunde außerhalb der Flächen mit erhöhtem Restrisiko grundsätzlich nicht auszuschließen.« dpa/nd

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