Madrid bleibt hart

Spaniens Parlament gegen Referendum in Katalonien

  • Lesedauer: 1 Min.
Das spanische Parlament hat mit großer Mehrheit eine Volksabstimmung über die Unabhängigkeit der Region Katalonien abgelehnt.

Madrid. Spanien will die Katalanen nicht über eine mögliche Abspaltung ihrer Region abstimmen lassen. Das Parlament in Madrid lehnte das Vorhaben Kataloniens, ein Unabhängigkeitsreferendum in der wirtschaftsstärksten Region des Landes abzuhalten, in der Nacht zum Mittwoch mit 299 gegen 47 Stimmen ab. Das katalanische Regionalparlament hatte in Madrid den Antrag gestellt, ein Referendum über eine mögliche Unabhängigkeit der Region im Nordosten Spaniens abzuhalten. Das Vorhaben stieß nicht nur bei der konservativen spanischen Regierung unter Ministerpräsident Mariano Rajoy auf Ablehnung, sondern auch bei den oppositionellen Sozialisten.

»Dieses Vorhaben ist mit der spanischen Verfassung nicht vereinbar«, sagte Rajoy im Parlament. »Man beansprucht eine Souveränität, die es nicht gibt«, hielt der Regierungschef den Katalanen vor. »Die spanische Verfassung kennt keine provinzielle oder lokale Souveränität.« Es sei nicht wahr, dass die Katalanen vom übrigen Spanien unterdrückt würden.

Drei Abgeordnete des katalanischen Regionalparlaments hatten zuvor das Gesuch vorgetragen. Der katalanische Regierungschef Artur Mas hatte es abgelehnt, sein Vorhaben in Madrid persönlich zu erläutern. Er kündigte jedoch ungeachtet der Abstimmungsniederlage im spanischen Parlament an, an seinem Plan zur Abhaltung eines Referendums festzuhalten. »Das Parlament kann ein Gesetz ablehnen, aber es kann nicht den Willen des katalanischen Volkes aufhalten«, sagte Mas. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.