»NObama!«
Olaf Standke über den Militärvertrag zwischen den USA und den Philippinen
»NObama!« schallte es dem USA-Präsidenten am Montag in Manila entgegen. Tausende hatten sich vor dem Malacanang-Palast versammelt, um gegen das neue, auf zehn Jahre angelegte Militärabkommen zwischen den Philippinen und den Vereinigten Staaten zu protestieren. Mehr als zwei Jahrzehnte nach Schließung der ehemaligen US-amerikanischen Basen erhält das Pentagon nun Zugang zu philippinischen Stützpunkten - Teil der Washingtoner Strategie zur Ausweitung der militärischen Präsenz in der Region. So sollen die eigenen Truppen in Krisenfällen schneller einsatzbereit sein.
Doch auch die Führung in Manila erhofft sich von dem erneuerten Schulterschluss mit der früheren Kolonialmacht militärische Vorteile - und mehr Druck auf China. Denn sie streitet mit Peking um die Hoheitsrechte über eine Inselgruppe im Südchinesischen Meer, in der Nähe erdölreicher Gewässer. Es geht also auch hier um vitale Wirtschaftsinteressen. Wie Obama betonte, sei es nicht das Ziel seiner Politik, »China einzudämmen«. Kritiker auf den Philippinen befürchten aber, dass Peking den neuen Vertrag genau so und damit als »Provokation« versteht. Diplomatische Lösungen werden da noch schwieriger. Und sie sehen eine weitere Gefahr: Durch die verstärkte militärische Zusammenarbeit mit den USA könnte man nun auch »nicht-staatliche Feinde«, sprich Terroristen »anziehen«.
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