Warnung vor Völkermord

US-Außenminister fordert Ende der Kämpfe in Südsudan

  • Lesedauer: 1 Min.

Juba. US-Außenminister John Kerry hat während seines Afrikabesuchs überraschend auch den Krisenstaat Südsudan besucht. Er wollte nach den Worten am Freitag in der Hauptstadt Juba die Konfliktparteien zu einer strikten Einhaltung des Waffenstillstandsabkommens drängen. Die Behörden des nordostafrikanischen Staates sollten zum Schutz der Zivilbevölkerung auch eng mit den Vereinten Nationen und mit Hilfsorganisationen zusammenarbeiten.

Auf der ersten Station seiner Afrikareise hatte Kerry am Donnerstag in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba gewarnt, dass in Südsudan sogar ein »Völkermord« drohen könnte. Das würde die internationale Gemeinschaft »ernsthaft herausfordern«. Sollten die ethnisch bedingten Kämpfe nicht beendet werden, drohten Sanktionen gegen die politisch Verantwortlichen in dem erst 2011 unabhängig gewordenen Staat. Seit Ausbruch der Kämpfe vor einem halben Jahr sind etwa eine Million Menschen geflohen, viele Tausend sind Schätzungen zufolge getötet worden.

Wie Kerry erklärte, sei der südsudanesische Präsident Salva Kiir zu direkten Verhandlungen mit seinem Rivalen Riek Machar bereit. Die Gespräche sollten in Äthiopien stattfinden und auf die Bildung einer Übergangsregierung zielen. Es wäre das erste Mal, dass die beiden Kontrahenten von Angesicht zu Angesicht über eine Beilegung der Krise beraten. Agenturen/nd

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