Kritik an Forderung aus Frankreich
Bundesbank passt Abwertung des Euro nicht
Berlin. Die Forderung der französischen Regierung nach einer Abwertung des Euro stößt bei der Bundesbank auf deutliche Kritik. »Wir sehen mit Sorge, wenn die französische Politik in die Mentalität der 70er Jahre zurückfällt, eine Zeit, lange bevor der Franc zu einer stabilen Währung wurde«, zitierte die »Bild«-Zeitung einen Vertreter der Bundesbank-Spitze.
Die Regierung in Paris drängt seit längerem auf eine aktivere Währungspolitik der Europäischen Zentralbank, um angesichts der Stärke der Gemeinschaftswährung so die heimischen Exporte zu stützen. So hatte der neue Premierminister Manuel Valls den starken Euro mehrfach als Bremsklotz für die französische Wirtschaft bezeichnet.
Bereits vor einer Woche sprach sich Valls deshalb in einem Brief an sozialistische Abgeordnete für eine »aktivere Währungspolitik und eine realistischere Wechselkurspolitik auf europäischer Ebene« aus, um das Wachstum anzukurbeln. Ähnlich hatte sich der Premier schon am 8. April in seiner Regierungserklärung im Parlament geäußert.
Unterdessen wurde bekannt, dass Frankreich trotz eines milliardenschweren Sparprogramms sein staatliches Defizit nicht in den Griff bekommt. Paris werde es auch im nächsten Jahr nicht schaffen, wie versprochen die Maastricht-Grenze von drei Prozent der Wirtschaftsleistung einzuhalten. Das gab die EU-Kommission am Montag bekannt. Demnach wird Frankreich 2015 mit einem Defizit von 3,4 Prozent die Marke reißen - nach 3,9 Prozent im laufenden Jahr.
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