Absolute Mehrheit für »Schokokönig«

Westen entschied für die Ukraine

  • Lesedauer: 2 Min.

Kiew. Die Präsidentenwahlen der Ukraine wurden am Sonntag offenbar im ersten Anlauf entschieden. Der auch als »Schokokönig« bezeichnete prowestliche Oligarch und Süßwarenfabrikant Petro Proroschenko erreichte 55,9 Prozent laut einer Nachwahlumfrage des Kiewer Soziologischen und des Rasumkow-Institutes. Eine Umfrage des Ukrainischen Fernsehens bestätigte diesen Trend und die Niederlage von Ex-Premierministerin Julia Timoschenko mit annähernd 13 Prozent auf dem zweiten Platz. Kein weiterer der rund 20 Bewerber erreichte auch nur ein zweistelliges Resultat.

Die Entscheidung fiel angesichts der großen Wahlbeteiligung im Westen der Ukraine. Schlangen vor den Wahllokalen meldeten Kiew, Lwiw und weitere westliche Städte. Im Osten hatten um 9.30 Uhr Ortszeit in der Stadt Donezk kein einziges und in der Region nur 426 Wahllokale von 2430 geöffnet. Im Gebiet Lugansk konnte nur in zwei von zwölf Bezirken gewählt werden. Am Abend hieß es, dass in 23 Städten und sechs Bezirken der Ostukraine die Wahlen nicht stattgefunden hätten. Nach Angaben des Innenministeriums wurden 76 Verstöße gegen das Wahlgesetz angezeigt.

Der Sieger werde »Präsident des ganzen Landes sein und nicht irgendeines Teils davon«, versicherte Michail Ochendowski, Vorsitzender der Zentralen Wahlkommission. Aus der OSZE, die 1000 Beobachter entsandte, wurde eine Anerkennung der Abstimmung signalisiert.

Der blutige Konflikt ging indes weiter. Getötet wurden bei Slawjansk ein italienischer Fotograf und sein russischer Dolmetscher. nd/Agenturen

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.