Linke für längere Herbstferien im Nordosten

Viele Familien haben im Sommer wegen Job in Landwirtschaft und Tourismus keine Zeit / Bildungsministerium: Kein Kommentar

  • Lesedauer: 2 Min.

Schwerin. Die Linkspartei hat längere Herbstferien für die rund 130.000 Schüler in Mecklenburg-Vorpommern gefordert. »Mindestens eineinhalb oder besser noch zwei Wochen sollten es sein, damit alle Eltern im Land die Chance haben, mit ihren Kindern einen gemeinsamen Urlaub zu verbringen«, sagte die Bildungsexpertin der Linke-Landtagsfraktion, Simone Oldenburg. Viele Eltern mit Kindern arbeiteten im Tourismus oder in der Landwirtschaft und könnten deshalb im Sommer nicht freinehmen, begründete sie ihren Vorstoß. Im Herbst sei die Ernte vorbei und auch die Hochsaison in den Tourismus-Regionen. »Die Eltern können endlich Urlaub nehmen, und dann haben die Kinder nur fünf Tage frei«, kritisierte Oldenburg. »Man kann sich nicht brüsten, das Tourismusland Nummer eins zu sein, ohne an die zu denken, die das gewährleisten.«

Eine Ferienwoche ist aus ihrer Sicht auch deshalb zu kurz, weil die Zeit vom Schuljahresstart bis zu den Herbstferien stets recht lang sei und die Kinder entsprechend erschöpft seien. Eine Verlängerung ist nach Auffassung der ehemaligen Schulleiterin unkompliziert zu machen: »Man könnte zwei der drei beweglichen Ferientage, die jede Schule frei auf das Jahr verteilen kann, streichen und an die Herbstferien anhängen.« Bei zwei Wochen Herbstferien könne noch etwas von den Weihnachtsferien umgeschichtet werden. Vielen Familien, die ohnehin Schwierigkeiten mit den beweglichen Ferientagen hätten, dürfte das entgegenkommen, meinte Oldenburg. »Geschwisterkinder an verschiedenen Schulen haben nicht selten an unterschiedlichen Tagen frei. Das ist für die Familien nicht optimal.« Eine Vereinheitlichung bei den beweglichen Ferientagen sei auch im Sinne der Landkreise, die den Schulbusverkehr dann effizienter gestalten könnten. Das Schweriner Bildungsministerium wollte den Vorstoß nicht kommentieren. dpa/nd

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