Das Tempo hochhalten

Handballerinnen wollen sich gegen Mazedonien für die EM qualifizieren - und dann ganz oben angreifen

  • Anne Grimm und Frank Kastner, Magdeburg
  • Lesedauer: 2 Min.
Für das Ticket zur Europameisterschaft im Dezember fehlen den deutschen Handballerinnen noch zwei Punkte. Das Team hat nun gleich zwei Chancen, um sie gegen Mazedonien zu holen.

Der Reifeprozess bei den deutschen Handballerinnen ist noch nicht abgeschlossen. Doch Bundestrainer Heine Jensen sieht sein Team vor den beiden Qualifikationsspielen gegen Mazedonien um das Ticket für die Europameisterschaft im Dezember in Ungarn und Kroatien gewappnet: »Wir können und müssen auch einmal auswärts gewinnen«, sagt der Däne, dessen Generalprobe mit den Siegen gegen die Niederlande gelang. »Diese Spiele waren wichtig für uns, um uns als Mannschaft wieder zu finden«, meint WM-Torschützenkönigin Susann Müller, die ab der neuen Saison im EM-Gastgeberland Ungarn für Champions-League-Sieger Audi ETO Györ spielt.

Doch vorerst zählen nur die Partien gegen Mazedonien am Mittwoch in Skopje und am Sonnabend in Magdeburg. »Das werden zwei ganz schwere Spiele für uns. Mazedonien ist eine kampfstarke Truppe mit gefährlichen Werferinnen in ihren Reihen. Dennoch wollen wir beide Partien gewinnen und die Qualifikation als Gruppenerster beenden«, sagt Jensen.

Spielführerin Clara Woltering freut sich besonders auf das zweite Spiel in Magdeburg. Dort dürfen die Handballerinnen vor ausverkauftem Haus spielen, feuern im Anschluss gemeinsam mit über 7000 Zuschauern die Männer im entscheidenden WM-Qualifikationsrückspiel gegen Polen an. »Solche Aktionen sollte es öfters geben, weil beide Teams davon profitieren und wir gemeinsam die Fans für unsere Sportart begeistern können«, erklärt die Torhüterin.

Bundestrainer Jensen setzt vor allem auf die wachsende Routine in seinem Team. »Solche Erfahrungen, wie sie Clara, aber auch die Spielerinnen vom Thüringer HC in dieser Saison in der Champions League gesammelt haben, sind wichtig, um auch mit der Nationalmannschaft erfolgreich zu sein«, betont der Coach, der die Stabilität im Team auch mit einer Blockbildung nach Vereinsangehörigkeit erhöhen will. Immerhin sind dann die Wege und Aktionen untereinander eingespielt. Zudem sieht er gegen Mazedonien Vorteile in der Breite des deutschen Kaders: »Da kann man 60 Minuten das Tempo hochhalten.«

Die Fortschritte im Reifeprozess der Mannschaft erkennen auch die Spielerinnen. »Die letzten Meisterschaften haben gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Daran wollen wir anknüpfen, um langfristig ganz oben anzugreifen«, sagt Woltering, die in dieser Saison als Torhüterin von Buducnost Podgorica im Finale der Königsklasse stand und ins All-Star-Team der Champions League gewählt wurde. Daher will Heine Jensen - vorausgesetzt die Qualifikation klappt - künftig »bei großen Turnieren um die Medaillen mitspielen«. Bei den letzten beiden Großereignissen kamen die deutschen Handballerinnen zweimal unter die besten Acht, belegten bei der WM 2013 den siebten Rang, bei der EM 2012 Platz acht. dpa/nd

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