Wahlkampf ohne Ende
Auch im Nordosten hängen noch etliche Parteien-Plakate - zum Unmut der Kommunen
Schwerin. Knapp vier Wochen nach den Europa- und Kommunalwahlen gehen die Städte in Mecklenburg-Vorpommern gegen die verbliebene Wahlwerbung vor. Mehrere Städte forderten die Parteien letztmalig auf, ihre Wahlplakate wieder einzusammeln, wie eine dpa-Umfrage ergab. Anderenfalls müssen die Parteien mit Strafzahlungen rechnen. In vielen Städten lief die Genehmigung für die Wahlwerbung schon vor Tagen ab.
In Rostock etwa werden jetzt pro Plakat, das die Stadt selbst entfernen muss, drei Euro fällig, sagte Stadtsprecherin Kerstin Kanaa. Hinzu komme ein Bußgeld von 100 bis 150 Euro - deshalb seien die Verantwortlichen vor Ablauf der Genehmigung auch noch einmal an die Frist erinnert worden. Handlungsbedarf besteht dennoch: »Es gab Erinnerungen an zahlreiche in der Bürgerschaft vertretene Parteien und Wählergruppen.«
In Schwerin drohen den Parteien Kosten von 50 Euro pro Plakat. »Das städtische Verkehrsamt schreibt jetzt nach entsprechenden Kontrollen die Parteien an und weist letztmalig auf einzelne Plakate hin, die vergessen wurden«, sagte die Sprecherin der Landeshauptstadt, Michaela Christen. Ermahnt wurden die CDU, Grüne, NPD und Republikaner.
Auch in Greifswald schreibt die Stadt den Parteien Rechnungen, wenn sie die Plakate selbst entsorgen lassen muss. Zuständig ist das Tiefbau- und Grünflächenamt, das wöchentlich auf Kontrollfahrten geht. »Sollten jetzt noch vereinzelte Plakate entdeckt werden, werden die Parteien angeschrieben«, so eine Sprecherin. In den genannten Städten lief die Frist, in der die Plakate abgehängt werden mussten, bereits am 8. Juni ab. Eine landesweite Vorgabe, wie lange die Parteien nach den Wahlterminen werben dürfen, gibt es laut Landeswahlleiterin jedoch nicht. dpa/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.