Israels Armee tötet zehn Menschen in Syrien
Israelische Luftwaffe beschießt mehrere Stellungen der syrischen Armee
Berlin. Bei einem israelischen Luftangriff auf Stellungen der Armee in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten zehn Menschen getötet worden. Wie der Leiter der oppositionellen syrischen Menschenrechtsbeobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, am Montag auf dpa-Anfrage sagte, zerstörte Israels Luftwaffe sieben Armeeposten und zwei Panzer.
Nach dem Tod eines israelischen Jugendlichen auf den von Israel besetzten syrischen Golan-Höhen hatte die israelische Luftwaffe Ziele im Nachbarland angegriffen. Kampfflugzeuge hätten neun Stellungen der syrischen Armee beschossen, darunter auch Kommandoposten, teilte ein israelischer Militärsprecher in der Nacht zum Montag mit.
Nach Angaben der israelischen Armee war der Junge mit den beiden Erwachsenen - Angestellten des Verteidigungsministeriums - in einem Fahrzeug auf den Golanhöhen unterwegs. Die Ministeriumsmitarbeiter hätten Wasser zu einem Speicher bringen wollen, als ihr Auto gezielt angegriffen worden sei. Im Grenzzaun sei ein Loch gefunden worden.
Es war zunächst unklar, warum der Jugendliche in dem gefährlichen Grenzgebiet mit in dem Auto saß. Der Getötete ist das erste israelische Opfer auf den Golanhöhen seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien vor mehr als drei Jahren. In dem bergigen Gebiet kommt es seit Beginn des Bürgerkriegs immer wieder zu Zwischenfällen. Israel hatte Syrien 1967 angegriffen und hält die Golan-Höhen seitdem besetzt
Wie ein israelischer Militärsprecher zudem beim Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, setzten Soldaten in der Nacht auf Montag die Suche nach drei jüdischen Jugendlichen fort, die am 13. Juni in der Nähe von Bethlehem im südlichen Westjordanland spurlos verschwunden waren. In der Nacht zum Sonntag war es dabei zu Auseinandersetzungen gekommen, zwei Palästinenser starben. Nach palästinensischen Angaben starben die Männer in Nablus und Ramallah - mindestens einer wurde von israelischen Soldaten getötet. Israel wirft derHamas vor, hinter den Entführungen zu stehen, obwohl sich bislang keine Palästinenserorganisation zu der Tat bekannt hat. Seit der Verschleppung der Jugendlichen nahm die Armee nach eigenen Angaben mehr als 340 Palästinenser fest, die meisten davon Hamas-Mitglieder. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.