Im Schatten der großen Häuser
Freie Theater in Sachsen kämpfen um jeden Euro
Leipzig. Die finanzielle Ausstattung freier Theater in Sachsen durch die Kommunen und den Freistaat hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Das ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. »Während aber bei den Stadt- und Staatstheatern jedes Jahr wegen der Tariferhöhungen neue Millionenbeträge in die Hand genommen werden müssen, gibt es immer noch Einzelfälle, wo freien Theatermachern kleinste Förderungen von wenigen tausend Euro gestrichen und damit ganze Existenzen in Frage gestellt werden«, erklärte Dirk Förster für den Landesverband der Freien Theater in Sachsen. Dabei sind die Summen, die für die freien Theater im Vergleich zur sogenannten Hochkultur ausgereicht werden, gering: So beträgt der gesamte Kulturetat der Stadt Leipzig 118 Millionen Euro, für die freien Theater steht davon etwas mehr als eine Million Euro zur Verfügung.
Auch in der Landeshauptstadt Dresden wird das aus Sicht der freien Theater bestehende Missverhältnis zwischen Gesamtetat und der Förderung der darstellenden Kunst deutlich - von 84 Millionen Euro kommen 426 000 Euro der Freien Szene zugute. In Chemnitz stehen etwa 35 000 Euro für die freien Theater einem Gesamt-Kultur-Etat von etwas über 47 Millionen Euro gegenüber. Daneben gibt es nach Auskunft der Stadt aber auch Vereine, die aus anderen Fördertöpfen unterstützt werden und auch Theater-Projekte im Angebot haben. Auch das Mondstaubtheater in Zwickau wird nicht aus dem Kulturetat gefördert, sondern als freier Träger der Jugendarbeit.
Auch der Freistaat fördert die freie Kulturszene - unter anderem über die Kulturstiftung des Landes. Allerdings sind auch hier die Mittel begrenzt. »Für den Bereich darstellende Kunst und Musik stehen etwa 1,1 Millionen Euro zur Verfügung«, sagte Johannes Schiel, zuständiger Fachreferent bei der Stiftung. dpa/nd
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