Betrug? Ghani gewinnt Stichwahl in Afghanistan
Klarer Sieg für früheren Finanzminister / Herausforderer Abdullah nennt Ergebnis nicht akzeptabel – Vorwurf der Manipulation / Wahlkommission räumt Fehler ein
Berlin. Die Stichwahl um das Präsidentenamt in Afghanistan hat der frühere Finanzminister Aschraf Ghani nach dem vorläufigen Ergebnis klar gewonnen. Allerdings betonte die Wahlkommission am Montag in Kabul, das Endergebnis könne nach der Überprüfung von Betrugsvorwürfen durch die Wahlbeschwerdekommission abweichen. Nach den vorläufigen Zahlen gewann Ghani bei der Stichwahl am 14. Juni 56,44 Prozent der Stimmen. Der Sieger der ersten Wahlrunde, Ex-Außenminister Abdullah Abdullah, kam demnach auf 43,56 Prozent. Nach der ersten Wahlrunde Anfang April hatte noch Abdullah vorn gelegen, er zog mit 13 Punkten Vorsprung in das Stichwahlduell mit Ghani. Der frühere Außenminister hatte unmittelbar nach der Stichwahl Betrugsvorwürfe rund um die Abstimmung erhoben.
Ein Sprecher Abdullahs sagte dem Sender Tolo TV, das von der Wahlkommission verkündete Ergebnis sei nicht akzeptabel. Abdullah hatte der Kommission Manipulationen zugunsten Ghanis vorgeworfen und damit gedroht, das Ergebnis nicht anzuerkennen. Der Vorsitzende der Wahlkommission, Jusuf Nuristani, räumte am Montag ein, es habe Fehler im Wahlprozess gegeben. Es liege nun an der Beschwerdekommission, verbleibende Beschwerden zu überprüfen. Das amtliche Endergebnis soll am 22. Juli verkündet, der Nachfolger von Präsident Hamid Karsai am 2. August ins Amt eingeführt werden. Agenturen/nd
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