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Ewiges Glücksgefühl

Weltmeistertrainer Joachim Löw macht weiter

  • Lesedauer: 3 Min.

Weltmeister ist er, Europameister will er werden. Joachim Löw hat sich festgelegt: Auf dem Höhepunkt seiner großen Trainerkarriere ist keineswegs Schluss. Wie Spaniens Erfolgscoach Vicente del Bosque will der 54-Jährige nach dem WM-Triumph noch den EM-Titel. »Ich bin so motiviert wie am ersten Tag«, versicherte der Bundestrainer. An einen Rücktritt habe er »keine Sekunde gedacht«.

Mit dem WM-Titel hat sich Löw in der Fußballhistorie verewigt. Wie Sepp Herberger, Franz Beckenbauer und Helmut Schön, der als einziger Deutscher mit dem Nationalteam beide großen Titel bejubelte, ist der 54-Jährige ein Weltmeistertrainer. Es wäre wohl ganz anders gekommen, wenn sich der Weg des Schwarzwälders im Jahr 2000 nicht mit dem von Jürgen Klinsmann gekreuzt hätte. Ein DFB-Trainerlehrgang an der Sportschule Hennef führte beide zusammen. Als Klinsmann 2004 die erfolglose Nationalmannschaft als Chef übernahm, holte er Löw in seinen engsten Stab.

Zusammen krempelten sie das DFB-Team und gleich auch noch das komplette Umfeld um - und inszenierten das legendäre WM-Sommermärchen 2006 mit. Als Klinsmann danach Schluss machte, schob er seinen Assistenten und Freund Löw in die erste Reihe. In acht Jahren hat Chef Löw nicht nur Klinsmanns Erbe fortgesetzt. Löw hat dem Spiel der DFB-Elf einen neuen, modernen, zeitweise gar spektakulären Anstrich gegeben.

Löw ist der deutsche Bundestrainer mit dem besten Punkteschnitt. Zweiter bei der EM 2008, Dritter bei der WM 2010, Dritter auch bei der EURO vor zwei Jahren in Polen und der Ukraine - die Krönung folgte in Brasilien. Als erster Trainer überhaupt eroberte er mit einem europäischen Team den WM-Titel in Südamerika. »Das ist eine Sache für die Ewigkeit. Es waren zehn Jahre harte Arbeit. Wir sind in dieser Zeit immer besser geworden. Das war einfach fällig«, erklärte Löw nach dem Triumph im Estádio do Maracanã von Rio de Janeiro. »Dieses tiefe Glücksgefühl wird für alle Ewigkeit bleiben.«

Sein WM-Konzept, durchaus mit einigen Risiken behaftet, ging in den Wochen von Brasilien voll auf. »Joachim Löw hat gelernt, er hat sich schon entwickelt«, beschrieb Per Mertesacker die Entwicklung. Der Abwehrmann war von Beginn an dabei in der Amtszeit von Klinsmann und Löw. »Als Co-Trainer hat er schon viel taktisch gearbeitet. Er ist ein sehr motivierender, aufbauender Trainer. Bis zur Ansprache macht er jetzt alles komplett.«

Der Freiburger hat sich beim DFB und im Nationalteam immer ein großes Stück Unabhängigkeit in allen Entscheidungen erhalten - das ist mit dem Gewinn des vierten deutschen WM-Titels noch gewachsen. Er könne sich im Moment nichts Schöneres vorstellen, als mit dieser Mannschaft weiterzuarbeiten, das Team und die Spieler zu entwickeln, schwärmte Löw. dpa/nd

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