Schleppende Untersuchung

Kämpfe in der Ostukraine behindern Ermittler in Sachen Absturz MH17

  • Lesedauer: 2 Min.
Angesichts heftiger Kämpfe in der Ostukraine ist es den internationalen Ermittlern am Donnerstag zunächst nicht gelungen, zum Absturzort der malaysischen Passagiermaschine zu kommen.

Donezk. »Die Experten sind noch immer in Kiew und Charkow, sie konnten sich aus Sicherheitsgründen nicht zum Absturzort begeben«, teilte die niederländische Sicherheitsbehörde OVV mit, die die Untersuchungen leitet, weil 193 der Todesopfer aus den Niederlanden stammen. Die EU-Staaten berieten derweil über schärfere Sanktionen gegen Moskau.

Laut den Berichten von AFP-Reportern nahmen die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Separatisten im Osten der Ukraine deutlich zu.

Kiew und der Westen geben Moskau auch eine Mitschuld am Absturz von MH17 mit 298 Toten. Moskau wies die Vorwürfe am Donnerstag erneut vehement zurück und verlangte von den USA die Vorlage von Beweisen für einen Abschuss der Boeing 777 durch die Separatisten.

Die Flugschreiber der Maschine waren vom Niederländischen Untersuchungsbüro für Sicherheit (OVV) an Experten in Großbritannien weitergeleitet worden. Die Briten hätten bei einer ersten Untersuchung des Cockpit-Stimmenrekorders festgestellt, dass das Gerät zwar beschädigt ist, aber keine Zeichen von Manipulation aufweist, erklärte das OVV am Mittwochabend. Am Donnerstag begannen die Experten in Großbritannien auch mit der Untersuchung des Flugdatenschreibers.

Ebenfalls am Donnerstag startete eine weitere Maschine mit Leichen aus Charkow in Richtung Niederlande. Entgegen ersten ukrainischen Meldungen, wonach Leichen oder Leichenteile aller Passagiere nach Charkow gebracht wurden, sind offenbar noch nicht alle Todesopfer geborgen. AFP/nd

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