Umbruch in Dresden

Absteiger Dynamo peilt die obere Tabellenhälfte an

  • Tina Hofmann, Dresden
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Kiebitze am Zaun halten die Treue, die Autogrammjäger sind ebenfalls nicht weniger geworden - nur die Protagonisten sind überwiegend neu. An der Lennéstraße sind nach rund zehn Wochen die Abstiegstränen bei Dynamo Dresden getrocknet, der Umbruch ist vollzogen und der Blick nach vorn gerichtet. »Es ist für Dynamo sehr wichtig, demütig und bescheiden zu sein. Wir müssen die Ziele realistisch formulieren und dabei den Spielern fair begegnen. Man muss sich geduldig zeigen, und ich würde mir wünschen, dass auch nach den ersten Rückschlägen zur Mannschaft gehalten wird, denn wir wollen mit Leidenschaft und Mut Fußball spielen«, wirbt Trainer Stefan Böger für sein Team.

Wenn die Schwarz-Gelben am Sonnabend im eigenen Stadion gegen den VfB Stuttgart II in die Saison starten, werden in der Startelf mit Benjamin Kirsten, Marco Hartmann und Marvin Stefaniak nur noch drei Spieler aus der Abstiegsmannschaft stehen. Zehn externe Neuzugänge haben Sportgeschäftsführer Ralf Minge und Böger an die Elbe gelockt. Dazu kommen vier Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Dem gegenüber stehen 19 Abgänge.

Der Gesamtetat ist von 19,7 Millionen Euro auf 10,4 Millionen geschrumpft. Für den Lizenzspielerbereich sind von ehemals 6,2 Millionen noch 2,8 Millionen übrig geblieben. Die Neuzugänge kommen vornehmlich aus der vierten Liga. In der Vorbereitung schwärmten Mannschaft und Umfeld vom tollen Teamgeist, dem neuen Zusammenhalt. Für Minge ist das aber alles »Kindergeburtstag«. »Erst wenn 20 000 Leute pfeifen oder du einige Spiele nacheinander verlierst, wird sich der wahre Charakter der Truppe zeigen«, meinte der 53-Jährige.

Die Dynamos, die in Vereinsgremien und Umfeld gern zur Selbstüberschätzung neigen und sich an Traditionen und alte Erfolge klammern, versuchen es mit Demut und Bescheidenheit. Wie lange die von Böger, Minge und der Mannschaft geforderte Geduld dafür reicht, wird sich zeigen. Die Ziele bleiben ambitioniert. »In vielen Vereinen gibt die sportliche Leitung die Marschroute vor. Wir haben das die Mannschaft erarbeiten lassen und uns dann darauf eingeschworen, von Anfang an in der oberen Tabellenhälfte spielen zu wollen«, machte Böger das interne Ziel öffentlich. dpa/nd

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