Theater muss Mittelpunkt sein
Mainzer Intendant:
Kommen Sie näher, wir freuen uns auf Sie!« So begrüßt der neue Intendant des Mainzer Staatstheaters die Zuschauer im Heft seiner ersten Spielzeit. Markus Müller (41) will das Theater näher zu den Mainzern bringen und die Mainzer näher ans Theater. Der gebürtige Allgäuer war bis vor wenigen Tagen Intendant des Oldenburgischen Staatstheaters. Nun kommt er aus dem Norden in die Mitte Deutschlands und folgt Matthias Fontheim. Die gesellschaftliche Mitte soll das Theater für Mainz und Rheinhessen aus Sicht von Müller werden. »Das Haus steht ja physisch mitten in der Stadt. Wir möchten erreichen, dass das wirklich gelebte Stadtmitte ist«, sagt er.
Der Vorhang für die Spielzeit 2014/2015 öffnet sich am 2. Oktober im Großen Haus am Gutenbergplatz mit der Premiere von Henry Purcells »The Fairy Queen«. Für den neuen Theaterchef ist die Mischung des Angebots wichtig - Altes und Neues. Und vor allem: »Wir versuchen zu gucken: Was sind die Themen, die Stoffe, die vor Ort Relevanz haben.« So findet sich neben Klassikern wie »La Traviata« von Giuseppe Verdi oder Gerhart Hauptmanns »Die Ratten« auch der »Schinderhannes« vom Rheinhessen Carl Zuckmayer und »Kopflohn« von der Mainzerin Anna Seghers.
Das Theater ist für Müller nicht nur Unterhaltung: »Ist ja auch völlig in Ordnung, um mich vielleicht gut zu unterhalten.« Es ist für ihn mehr: »Theater ist eigentlich einer der letzten Orte, an dem man im geschützten Raum ganz weg von jeder Marktorientierung wirklich Dingen auf den Grund gehen kann«, sagt er. »Wir können jetzt nicht die Welt verändern, aber dass es die Persönlichkeit doch weiterbringt, sich mit anderen gemeinsam auseinanderzusetzen, das ist das Ziel für das Haus.« dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.