Mehr Schüler besuchen Gedenkstätten
Sachsen-Anhalt: Zuschuss für Fahrten rege genutzt
Die hundertprozentige Fahrtkostenerstattung für Schulfahrten zu Gedenkstätten in Sachsen-Anhalt wird rege genutzt. Wie die Landeszentrale für politische Bildung auf dpa-Nachfrage mitteilte, wurden bislang 52 Anträge genehmigt. Trotz der Ferienzeit gingen immer wieder Anträge ein. »Wir ziehen ein positives Fazit bisher«, sagte der Direktor der Landeszentrale, Maik Reichel. »Wir haben sogar Schulen erreicht, die sonst nicht in Gedenkstätten fahren.«
Lehrer und Schüler besuchten bislang vergleichsweise selten die Gedenkstätten in Sachsen-Anhalt. Indem die Kosten für die Beförderung von Schulklassen per Bus und Bahn in diesem Jahr komplett von der Landeszentrale für politische Bildung bezahlt werden, sollen mehr Schüler in Sachsen-Anhalts Gedenkstätten gelockt werden.
Früheren Angaben des Direktors der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt, Kai Langer, zufolge stammten von den rund 205 000 Besuchern im Jahr 2013 nicht einmal zehn Prozent aus Schulklassen. Für einen lebendigen Geschichtsunterricht hatte sich auch Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) ausgesprochen. Authentische Orte müssten in den Mittelpunkt des schulischen Interesses rücken.
»Den Gedenkstätten hat die Kostenübernahme sehr geholfen, Marienborn und Bernburg liegen vorn«, sagte Reichel. Die Gedenkstätte KZ Lichtenburg in Prettin wolle er in den Schulen noch intensiver ins Gesprächs bringen. In der Gedenkstätte am einstigen DDR-Grenzübergang Marienborn wird über die deutsche Teilung informiert, in Bernburg über die NS-»Euthanasie«. In diesem Jahr bieten eine Reihe von historischen Jahrestagen Anlass, sich mit der deutschen und europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts zu befassen. Unter anderem wird an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren, den Beginn des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren und die friedliche Revolution in der DDR vor 25 Jahren erinnert. dpa/nd
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