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Indirektes Sponsoring per Bürgschaft

Profitiert die Bundesliga von »illegalen Beihilfen«?

Zwei Milliarden und 172 Millionen Euro setzen die Klubs der Deutschen Fußball Liga (DFL) jährlich um. Der Weltmeistertitel vom Sommer wird den Vereinen der ersten und zweiten Bundesliga auch im Ausland zu neuen Rekorderträgen verhelfen. Doch nicht nur bei den vieldiskutierten Polizeieinsätzen lassen sich die Klubs von den Steuerzahlern kräftig unter die Arme greifen, sondern auch beim Stadionbau. Die Bundesländer sponsern die Klubs indirekt beim Stadionbau - mit Bürgschaften, die wettbewerbsrechtlich fragwürdig sind.

Kai Abruszat, ein in Nordrhein-Westfalen für seine Anfragelust bekannter Landtagsabgeordneter der FDP, hatte im Mai von der Landesregierung in Erfahrung bringen wollen, für welche Stadien das Land bürgt. Anlass war die Insolvenz des Traditionsklubs Alemannia Aachen, die das Land fast 21 Millionen Euro kosten könnte, wie aus einer »vertraulichen Vorlage« des Finanzministeriums in NRW hervorgeht. Bereits 13 Millionen Euro aus der Alemannia-Bürgschaft habe NRW gezahlt, um einen Auflauf der Zinsen zu vermeiden», wie es in der vertraulichen Vorlage heißt. Es war die erste Zahlung, die NRW jemals leisten musste. Insgesamt steht NRW mit Bürgschaften von 128,2 Millionen im Risiko, erklärte das Finanzministerium nun.

Robin van der Hout, Anwalt für Wettbewerbsrecht, rechnet mit derzeitigen Bürgschaften der Länder in Höhe eines «hohen dreistelligen Millionenbetrages», wie er gegenüber dem ARD-Magazin «Monitor» sagte. Laut «Monitor» prüft nun die EU-Kommission, ob die Bürgschaften für die Vereine der Fußball-Bundesliga illegale Beihilfen sind. Staatsrechtler halten die Finanzierung des Profifußballs für wettbewerbswidrig.

Nach Informationen der ARD prüft auch Mecklenburg-Vorpommern derzeit, ob es weiterhin solche Bürgschaften übernimmt. Das Land soll 2,5 Millionen Euro für einen geplatzten Kredit des jetzigen Drittligisten Hansa Rostock übernehmen.

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