USA startet Aufklärungsflüge in Syrien

Mit Drohnen wollen die USA mögliche Luftangriffe auf die IS-Miliz ausspähen

  • Lesedauer: 2 Min.
Die IS-Miliz gewinnt auch in Syrien immer mehr an Macht. Obama führt daher Aufklärungsflüge durch um mögliche Angriffe vorzubereiten. Eine Entscheidung zu tatsächlichen Angriffen könnte Ende der Woche fallen.

Damaskus. Das US-Militär hat laut Medienberichten mit Aufklärungsflügen im syrischen Luftraum begonnen. Der Einsatz solle helfen, Luftangriffe gegen die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) vorzubereiten, berichtete der TV-Sender NBC am Dienstag. Es sei aber noch nicht beschlossen worden, tatsächlich Stellungen der Extremisten in Syrien zu bombardieren. Eine Entscheidung könne Ende der Woche fallen. Das Weiße Haus in Washington bestätigte die Berichte nicht. Allerdings sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa: »Wir schränken unsere Optionen nicht durch geografische Grenzen ein, wenn es um unsere zentrale Mission geht, unsere Bürger zu beschützen.«

US-Generalstabschef Martin Dempsey betonte am Montag jedoch erneut, dass die Extremisten im Irak und in Syrien unter Druck gesetzt werden müssten. Noch seien die IS-Kämpfer eine »regionale Bedrohung«, erklärte Dempsey. Sie könnten aber schon bald zu einer Bedrohung für die USA und Europa werden. Notwendig sei daher eine »Koalition fähiger regionaler und europäischer Partner«.

Am Montag hatte sich die syrische Regierung erstmals bereit erklärt, sich am internationalen Kampf gegen die IS-Dschihadisten zu beteiligen. Damaskus sei »zur Kooperation und Koordination bereit«, erklärte Außenminister Walid al-Muallim. Sämtliche Einsätze auf syrischem Staatsgebiet müssten aber mit Damaskus abgesprochen werde, bekräftigte ein Vertreter der syrischen Sicherheitskräfte am Dienstag.

Bislang hatte Obama eine direkte militärische Intervention in Syrien strikt abgelehnt. Die USA dringen zwar seit Jahren auf einen Machtwechsel in Damaskus, haben es bisher aber vermieden, offen in den Bürgerkrieg einzugreifen oder die Rebellen mit schweren Waffen zu unterstützen. Wie nach der Ermordung des in Syrien verschleppten US-Journalisten James Foley durch IS-Kämpfer bekannt wurde, waren US-Flugzeuge bei einem gescheiterten Befreiungsversuch aber mindestens einmal in den syrischen Luftraum eingedrungen. agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.