Chronik eines Überfalls

  • Lesedauer: 2 Min.

25. August 1939

Um 15.02 Uhr gibt Hitler den Befehl, Polen am Morgen des 26. August anzugreifen, sagt jedoch den Angriffsbeginn um 20 Uhr wieder ab. Die Absage erreicht eine deutsche Kommandoeinheit nicht, die folglich nach Plan den Bahnhof von Mosty angreift und den Jablunkapass im Dreiländereck Tschechien-Slowakei-Polen besetzt; in der bewaldeten und zerklüfteten Landschaft versagen die Funkgeräte. Nach heftiger polnischer Gegenwehr ziehen sich die Deutschen zurück.

28. August 1939

In Deutschland werden Lebensmittelmarken und Benzinbezugsscheine eingeführt. Die Niederlande berufen alle wehrfähigen Männer der Jahrgänge ab 1924 ein. Am folgenden Tag wird die polnische Flotte in britische Gewässer beordert (»Operation Peking«), die Mobilmachung für das polnische Heer folgt am 30. August. Am 31. August wird in Berlin die »Weisung Nr. 1 für die Kriegführung« erlassen und noch am Abend der Überfall auf den Sender Gleiwitz fingiert.

1. September 1939

Um 4.45 Uhr eröffnet das deutsche Linienschiff »Schleswig-Holstein« das Feuer auf ein polnisches Munitionsdepot auf der Westerplatte bei Danzig. Die Wehrmacht überschreitet die polnische Westgrenze. Um zehn Uhr wird Hitlers Rede vor dem Reichstag in der Kroll-Oper in Berlin vom Rundfunk übertragen, in der er fälschlich von »fünf Uhr« spricht. Die Sowjetunion führt die Wehrpflicht ein; die baltischen Staaten, Finnland, Norwegen und die Schweiz erklären ihre Neutralität.

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